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Von – 10. April 2013

„Neue Musik“ made in Frankfurt: Zum 50. Todestag von Hindemith

Vor fünfzig Jahren starb Paul Hindemith, einer der bedeutendsten deutschen Komponisten der Moderne. An der Katharinenkirche an der Hauptwache organisiert Martin Lücker zu seinem Gedenken eine Konzertreihe.

 Martin Lücker ist seit 30 Jahren Organist in der Katharinenkirche. Derzeit organisiert er eine Konzertreihe zum 50. Todestag des Frankfurter Komponisten Paul Hindemith. Foto: Thomas Rohnke/epd-Bild

Martin Lücker ist seit 30 Jahren Organist in der Katharinenkirche. Foto: Thomas Rohnke/epd-Bild

Allein schon von den biographischen Daten her ist er aus dem Konzertwesen in und um Frankfurt nicht wegzudenken: Paul Hindemith, geboren am 16. November 1895 in Hanau und verstorben am 28. Dezember 1963 in Frankfurt, war ein bedeutender deutscher Komponist der Moderne, prägte speziell die Neue Musik als Komponist und Bratschist.

Einer der wichtigsten Vertreter der ernsten Musik

Hindemith gehörte neben Arnold Schönberg und Igor Strawinski zu den wichtigsten Repräsentanten der ernsten Musik des 20. Jahrhunderts. Er legte Grundlagen für eine Öffnung dieser Musik nach außen, weg vom klassischen Konzertpublikum, unter anderem zum Jazz. Er plädierte für „Gebrauchsmusik“ und sah es als Pflicht des Komponisten an, sich sozialen Herausforderungen zu stellen und nicht zum reinen Selbstzweck zu komponieren.

Eines seiner wichtigsten Werke ist die sinfonische Dichtung „Mathis der Maler“ nach dem Leben des Renaissance-Malers Matthias Grünewald zur turbulenten Zeit der Reformation und derBauernkriege. Inspiriert zu diesem Werk wurde Hindemith durch die Bilder des berühmten Isenheimer Altars (Colmar). Hindemith strebte mit der Sinfonie an, den Isenheimer Altar musikalisch umzusetzen. Sie besteht dem Altar entsprechend aus drei Sätzen, dem „Engelkonzert“, der „Grablegung“ und der „Versuchung des heiligen Antonius“.

Schillernde Klangfarben mit Emphase herausgearbeitet

Der Organist an der Frankfurter Katharinenkirche, Professor Martin Lücker, erfüllte sich zu seinem 30-jährigen Jubiläum an der Kirche nahe der Hauptwache im April einen Wunsch und interpretierte zum Gedenken an den 50. Todestag Hindemiths das genannte Werk in einer speziell für die Orgel bearbeiteten Fassung von Heribert Breuer.

Unter dem Titel „Hindemiths Wurzeln” erklangen aber vor der Widergabe von „Mathis“ noch Werke von Johann Sebastian Bach, Johannes Brahms und Max Reger. Wie gewohnt legte Lücker größte Sorgfalt was die Interpretation und Ausführung der Stücke betraf. Gerade die schillernden Klangfarben von Hindemiths musikalischem Maler-Portrait arbeitete er auf den Registern der Rieger-Orgel mit viel klanglicher Emphase heraus.

Weitere Konzerte das ganze Jahr über

Die Konzertreihe wird am Sonntag dem 2. Juni fortgesetzt. Kirsten Sturm aus Rottenburg wird sich dann „Bach und Hindemith” widmen. Am 16. desselben Monats ist wieder Martin Lücker zu hören, dann mit „Barocker Geist”. Und am 6. Oktober erklingt „Orgelmusik zwischen 1933 und 1945”. Schließlich heißt es thematisch am 28. Dezember: „Paul Hindemith – ein verpflichtendes Erbe”.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 10. April 2013 in der Rubrik Kultur, erschienen in der Ausgabe , .

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