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Von – 2. Juli 2013

Großartige Aufführung: Die Carmina Burana Open Air

Auch ohne szenische Gestaltung kann die „Carmina Burana“ immer wieder faszinieren. So auch am letzten Junitag im ausverkauften Hof des Dominikanerklosters, wo alle Ausführenden an einem Strang zogen und die Aufführung zu einem Erlebnis werden ließen.

Die Carmina Burana open air im Innenhof des Dominikanerklosters. Foto: Joachim Schreiner

Die Carmina Burana open air im Innenhof des Dominikanerklosters. Foto: Joachim Schreiner

Dieses Werk hat eine ganz besondere Beziehung zu Frankfurt: Carl Orffs weltberühmte Kantate „Carmina Burana“, die mittelalterliche Lieder aus Benediktbeuern vertont, wurde am 8. Juni 1937 in der Oper Frankfurt uraufgeführt.

Jetzt ließ die Frankfurter Bläserphilharmonie unter der Leitung von Manfred Beutel, ergänzt um die Ginnheimer Kantorei, welche die Texte in lateinischer und mittelhochdeutscher Sprache hervorragend artikulierte, die Musik Orffs fließen und atmen. Unterstützt vom Schlagzeugensemble der Musikhochschule Frankfurt kam gerade die rhythmische Prägnanz des Werkes, beispiellos in der neoklassizistischen Phase, in der die „Carmina“ komponiert wurde, wirkungsvoll zum Ausdruck.

Orffs Musik ist frei von jeder Künstlichkeit, das reich besetzte Schlagwerk steht im Vordergrund und treibt das Spiel mit einer unerschöpflichen Zahl an Rhythmen an, die verschiedene klangliche Stimmungen entstehen lassen. Die große Kunst in Orffs Musik ist der totale Verzicht auf artifizielle Ansprüche. Bernd Lechla am Dirigierpult hielt alle Fäden zusammen und sorgte mit seinem zielstrebigen Dirigat für ein symphonisches Erlebnis der Extraklasse. Ilona Sandor und Detlef Münkler an zwei Klavieren sorgten für das harmonische Gerüst der Gesänge, während die Solisten mit stimmlichem Glanz überzeugten. Margaretha Bessels Sopran hielt mühelos den Belastungen in den Höhen stand und Aljoscha Lennerts Tenorpartien gefielen durch stimmliche Prägnanz. Auch Bariton Erhard Brunner verdiente sich durch makellose Artikulation Lob.

Nicht zu vergessen die Kinderchöre der Wöhlerschule und der der Bethlehemgemeinde, welche die Aufführung stimmlich großartig unterstützten. Als Einstimmung auf dieses Opus Magnum erklangen im Klosterhof Werke zeitgenössischer Komponisten, darunter das Konzert für Posaune und Orchester von Launy Grondahl. Hier konnte der Solist Damian Schneider sein virtuoses Können ganz in den Dienst des Gesamtklangs stellen.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 2. Juli 2013 in der Rubrik Kultur, erschienen in der Ausgabe .

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