Die aktuelle Debatte über den Rechtsanspruch auf Krippenplätze wird nach Ansicht der stellvertretenden Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Ulrike Scherf, zu einseitig auf die Steigerung der Platzzahlen hin geführt. „Wir brauchen nicht nur eine Masse an Kinderkrippenplätzen, wir brauchen gute Einrichtungen mit gut geschultem Personal, die die Unterdreijährigen in ihrer wichtigen und verletzlichen Lebensphase gut begleiten“, betonte Scherf in einer Stellungnahme zum Inkrafttreten des Kinderförderungsgesetzes Anfang August
Für kleine Kinder sei der Übergang in die Krippe eine große Herausforderung. Das verlange von den Erzieherinnen und Erziehern hohe Kompetenz. Deshalb habe die evangelische Kirche für ihre Fachkräfte ein spezielles Ausbildungsmodul entwickelt.
Seit 2008 hat die EKHN 1800 Krippenplätze neu geschaffen, 1000 davon allein in Frankfurt. Insgesamt betreibt sie 600 Kitas, das ist etwa jede dritte im Kirchengebiet. Die 42 300 Plätze stehen dabei allen Kindern unabhängig von der Religion ihrer Eltern offen. 34,2 Millionen Euro aus Kirchensteuermitteln flossen im Jahr 2012 in diese Arbeit. Jeder Platz wurde also mit 810 Euro pro Jahr gefördert.