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Von – 23. Oktober 2013

In die Musik hineingeboren

Tobias Koriath setzt als Kirchenmusiker an der Thomaskirche in Heddernheim vor allem auf Bach und Nachwuchsförderung.

Tobias Koriath macht Kirchenmusik an der Thomaskirche. Foto: Rolf Oeser

Tobias Koriath macht Kirchenmusik an der Thomaskirche. Foto: Rolf Oeser

Vom Äußeren her – sportliche Kleidung, legeres Erscheinungsbild, hochgewachsen – könnte Tobias Koriath als Sportlehrer durchgehen. Doch er ist Kirchenmusiker, und zwar mit Leib und Seele. Wie er dazu kam? „Da wird man hineingeboren“, erklärt er. „Ich war als Kind im Kirchenchor und habe mich dann für dieses Studium entschieden. Obwohl mein erster Orgellehrer mir versicherte, ich würde keine feste Stelle bekommen.“

Der Orgellehrer sollte sich irren. Tobias Koriath, 1977 in Bad Pyrmont geboren, hat in Detmold studiert und arbeitete dann unter anderem in Worms und in Offenbach. Voriges Jahr wechselte er nach Frankfurt, an die Thomaskirche in Heddernheim. „Acht bis zehn Jahre sind eine gute Zeit, damit sich keine ungewollte Routine einschleicht.“

Ein Schwerpunkt seiner Arbeit an der Thomaskirche ist die Entwicklung der Chorarbeit mit der Thomaskantorei, einem gemischten Chor mit hundertjähriger Tradition. Achtzig aktive Sängerinnen und Sänger aus ganz Frankfurt kommen zu den wöchentlichen Chorproben. Aber nicht nur den Chor leitet Koriath, sondern auch das aus zwanzig Laienmusikerinnen und -musikern bestehende Kammerorchester. Die Pflege der Musik von Bach ist ihm wichtig, etwa in der Reihe „Neue Frankfurter Bachstunden“.

Damit die Thomaskirche als eines der wichtigen kirchenmusikalischen Zentren in Frankfurt auf lange Sicht erhalten bleibt, setzt der Kantor Koriath gezielt auf Nachwuchsarbeit, wofür er auch um Kooperationspartner, Unterstützer und Investoren wirbt.

Natürlich hat er als Musiker auch Vorlieben. „Schon immer interessieren mich Werke von Komponisten, die uns an Epochenschwellen begegnen“, erklärt er, „besonders finde ich interessant, wenn alte Kompositionstechniken aufgegriffen, verändert oder neu zusammengefügt werden“.

Kirchenmusik ist für Koriath zentraler Baustein der evangelischen Kirche und des kulturellen Lebens generell. „Es darf aber auch nicht übersehen werden, dass es viele Probleme im Bereich der Kirchenmusik gibt“, sagt er. Dazu gehörten die Nachwuchsarbeit, aber auch die finanzielle Ausstattung von nebenamtlichen und hauptamtlichen Stellen. Allerdings seien oft gerade in Krisenzeiten die interessantesten kirchenmusikalischen Projekte entstanden.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 23. Oktober 2013 in der Rubrik Kultur, Menschen, erschienen in der Ausgabe , .

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