Pröpstin Gabriele Scherle predigte im zentralen Gottesdienst zum Reformationstag in der Katharinenkirche.
Als Pröpstin Gabriele Scherle zu Beginn des Reformationsgottesdienstes heute Abend in der St. Katharinenkirche an der Frankfurter Hauptwache den katholischen Stadtdekan begrüßte, klatschten die Gottesdienstbesucher. Die Pröpstin für Rhein-Main drückte ihre Empathie für Johannes zu Eltz so aus: „Mit seiner Sorge um seine Kirche fühle ich mich in diesen Tagen geschwisterlich verbunden.“
Auch in ihrer Predigt warnte die Pröpstin vor Selbstgefälligkeit: „Es ist für die evangelische Kirche eine wahrhaft teuflische Versuchung, sich am Reformationstag selber zu feiern – und sich dabei eventuell noch gegenüber ihrer Schwesterkirche in ihren gegenwärtigen Turbulenzen zu erheben.“ Mit einer solchen Haltung würde man die Reformation selbst verraten.
Scherle hob hervor, dass Luther für seine Auseinandersetzungen die Medien seiner Zeit genutzt habe. „Ohne die Medienrevolution des Buchdrucks, ohne die Flugschriften und die massenweise Verbreitung von Stichen, in denen die reformatorische Idee polemisch ins Bild gesetzt wurde, wäre die historische Wirkung der Reformation kaum möglich gewesen.“