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Von – 8. November 2013

Flüchtlinge ziehen in die ehemalige Gutleutkirche um

Die 22 obdachlosen Afrikaner, die im Rahmen einer spontanen Aktion am vergangenen Sonntag Unterkunft in der Kirche Cantate Domino in der Nordweststadt gefunden haben, werden in der kommenden Woche in die leer stehende Gutleutkirche im Bahnhofsviertel umziehen.

Werden kommende Woche ins Bahnhofsviertel umziehen: 22 Flüchtlinge aus Afrika, die bis dahin unter der Untermainbrücke übernachtet hatten, fanden am Sonntag Aufnahme in der Kirche Cantate Domino in der Nordweststadt. Foto: Rolf Oeser

Dieses Ergebnis teilte Pfarrerin Esthter Gebhardt, die Vorstandsvorsitzende des Evangelischen Regionalverbandes, heute Nachmittag im Anschluss an einen Runden Tisch mit, bei dem Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Arbeitsbereiche der Frankfurter evangelischen Kirche über das weitere Vorgehen beraten hatten.

Die Gutleutkirche, die seit vorigem Dezember nicht mehr für Gottesdienste genutzt wird, ist besser als improvisierte Unterkunft geeignet als Cantate Domino. Zum Beispiel können die Männer dort im nahegelegenen Diakoniezentrum Weser 5 duschen oder auch ihre Wäsche waschen, und die Kaffeestube der Hoffnungsgemeinde, zu der die Gutleutkirche gehört, bietet Mittagessen an.

Auch eine verfahrensrechtliche und psychosoziale Beratung wird der Evangelische Regionalverband, der darauf spezialisierte Beratungsstellen betreibt, den 22 Männern anbieten. Denn einig waren sich die Beteiligten des Runden Tisches, dass nach längerfristigen Perspektiven für die Flüchtlinge gesucht werden muss. An den Beratungen nahm auch Edward Abiodun teil, der den Kontakt zu den Afrikanern hergestellt hatte.

Den Umzug werden Pfarrerin Sabine Fröhlich und ihr Kollege Ulrich Schaffert aus der Nordweststadt gemeinsam mit Pfarrer Lars Kessner von der Hoffnungsgemeinde und dem Leiter der Diakonie Frankfurt, Pfarrer Michael Frase, organisieren. Beteiligt an der Arbeitsgruppe ist auch der Fachbereich I des Evangelischen Regionalverbandes, zu dem die Sozialberatung für Flüchtlinge gehört.

Um die Kosten für die Hilfe zu decken, wird der Evangelische Regionalverband (der Dachverband der Frankfurter Gemeinden und Dekanate) Geld in die Hand nehmen, auch die Diakonie-Stiftung habe Gelder in Aussicht gestellt.

Pfarrerin Gebhardt geht davon aus, dass es sich bei den 22 Männern nicht um Einzelfälle handelt, sondern lediglich „um die Spitze eines Eisbergs“. Die Frage, was mit Flüchtlingen geschieht, die in Frankfurt stranden, komme immer drängender auf. Hier müsse die Stadt Zeichen setzen, auch die Bundesregierung sei gefragt und auf europäischer Ebene müsse sich damit befasst werden.

Gebhardt dankte den fünf beteiligten Gemeinden im Frankfurter Norden für die „wunderbare Aktion“ ebenso wie den Beteiligten des Runden Tisches, Eine Möglichkeit sich über die aktuellen Entwicklungen und Möglichkeiten der Unterstützung zu informieren, bietet die kurzfristig auf die Beine gestellte Internetseite www.wir-fuer-22.de.

Für die Versorgung der Flüchtlinge wurde ein Spendenkonto eingerichtet: Rentamt im ERV, Konto: 406899, BLZ: 50050201.

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Beitrag von , veröffentlicht am 8. November 2013 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .

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