Im Oktober traten auch aus der Frankfurter evangelischen Kirche mehr Menschen aus als gewöhnlich.
Von einem „Tebartz“-Effekt schrieben die Medien, nachdem es im Oktober vielerorts zu vermehrten Kirchenaustritten gekommen war.
Tatsächlich haben wohl einige Menschen die Diskussionen, die sich an der Kritik an dem derzeit beurlaubten katholischen Limburger Bischof Franz Peter Tebartz von Elst entzündet haben, zum Anlass genommen, um aus der Kirche auszutreten. Und in der Tat waren das nicht nur Katholische, sondern auch Evangelische – für viele Menschen haben konfessionelle Unterschiede keine große Bedeutung mehr.
Auch aus der Frankfurter evangelischen Kirche sind im Oktober mehr als doppelt so viele Menschen ausgetreten wie im September: 242 im Vergleich zu 115.
Allerdings klingt das dramatischer als es ist. Im langfristigen Mittel sind die Austrittszahlen stabil und liegen in Frankfurt bei ungefähr 1500 Menschen im Jahr, das sind rund 1,5 Prozent der Mitglieder. Zwar sind Tagesaktualitäten wie die Debatten um den Limburger Bischof oft ein Auslöser für den Gang zum Amtsgericht, doch wer diesen Schritt dann tut, hat meist schon vorher längere Zeit mit dem Gedanken gespielt.