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Von – 26. April 2014

Auch Väter stehen unter Druck

Wer Mutter oder Vater wird, lernt sehr schnell zwei Dinge: Was für ein großartiges Gefühl es ist, jemanden sofort bedingungslos zu lieben, der gerade erst auf die Welt gekommen ist, und was es wirklich bedeutet, fremdbestimmt zu sein.

Tochter umarmt Vater im Garten

Irgendwann im gleichförmigen Wechsel von Wickeln, Zur-Drogerie-Laufen, Essenkochen und Türmchenbauen, stellen sich die meisten Eltern die Frage: Und wo bleiben wir selbst eigentlich? Eine Frage, die dringlicher wird, je größer die Kinder werden, und die auch nicht verschwindet, wenn man wieder arbeiten geht. Im Gegenteil. Gerade die Doppelbelastung von Beruf und Familie bringt viele Mütter und Väter an ihre Grenzen.

Burnout, Depression, körperliche Leiden

Es sind zwar auch heute noch vor allem Frauen, die als Hauptverantwortliche für Kinderalltag und Haushaltsführung oft mit Überforderungssyndromen wie Burnout und Depression oder mit körperlichen Leiden wie Rückenschmerzen zu tun haben. Aber daneben gibt es inzwischen auch eine wachsende Zahl an engagierten Vätern, die diesen Druck ebenfalls spüren. Wenn Väter einen großen Teil der Erziehungsverantwortung tragen oder auch alleinerziehend sind, leiden sie zunehmend unter ähnlichen Symptomen wie Mütter. Und auch für sie kann es dann sinnvoll sein, eine Kur zu beantragen.

„Es kommen allerdings erst wenige Väter zu uns zur Beratung“, sagt Nicola Wendlandt, die im Diakonischen Werk Frankfurt bei der Beantragung von Mutter-oder Vater-Kind-Kuren hilft. „Dabei öffnen sich immer mehr Kliniken des Müttergenesungswerkes auch für Vater-Kind-Kuren.“ Es werde beim Angebot darauf geachtet, dass Männer, die mit ihren Kindern eine Klinik aufsuchen, in Gruppen zusammen mit anderen Männern beraten werden. Eigene Konzepte seien wichtig, auch für diejenigen Programmpunkte, die Väter und Kinder gemeinsam absolvieren.

Rechtzeitig über eine Kur nachdenken

Viele Sorgen ähnelten jedoch denen der Mütter: Probleme in der Partnerschaft spielten oft eine wichtige Rolle, fast immer werde über die Vereinbarkeit von Erwerbs- und Familienarbeit gesprochen.

Seit einiger Zeit bewilligen die Kassen wieder mehr Mutter- und Vater-Kind-Kuren, was zur Folge hat, dass die Wartezeit manchmal lang ist. „Es lohnt sich daher, ein Erstgespräch auszumachen, bevor die Lage unerträglich wird“, rät Wendlandt. Nähere Informationen zu Mutter- oder Vater-Kind-Kuren gibt es beim Diakonischen Werk unter der Rufnummer 069 299255251.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 26. April 2014 in der Rubrik Lebenslagen, erschienen in der Ausgabe , .

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Anne Lemhöfer interessiert sich als Journalistin und Autorin vor allem für die Themen Kultur, Freizeit und Gesellschaft: www.annelemhoefer.de.