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Von – 24. April 2014

Blick in Rödelheimer Kochtöpfe

Rödelheimerinnen verraten ihre Küchengeheimnisse: Aus einem Kochkurs des Frankfurter Programms „Aktive Nachbarschaft“ wurde ein ganzes Rezeptbuch.

Verrieten ihre Lieblingsrezepte: Drei von über zwanzig Rödelheimerinnen, die zum neuen Kochbuch beigetragen haben. Foto: Doris Stickler

Verrieten ihre Lieblingsrezepte: Drei von über zwanzig Rödelheimerinnen, die zum neuen Kochbuch beigetragen haben. Foto: Doris Stickler

Nur bei Fischstäbchen gibt Purwanty Syarief Adnan manchmal dem Drängen ihrer Kinder nach, ansonsten kommt bei ihr kein Tiefkühl-Fertigessen auf den Tisch. Warum etwas kaufen, das sie selbst viel besser machen kann? Seit einiger Zeit kocht die 42 Jahre alte Rödelheimerin, die aus Indonesien stammt, vermehrt Rezepte aus aller Welt.

Sie ist nämlich eine der Köchinnen, die bei einer Aktion des Nachbarschaftsbüros Rödelheim-West mitmachten: Quartiersmanagerin Heike Hecker hatte dazu eingeladen, sich gegenseitig traditionelle Gerichte aus den unterschiedlichen Herkunftsländern zu präsentieren. 25 Frauen beteiligten sich an dem ersten Kochkurs, und neben original frankfurterischen gab es dabei auch marokkanische, afghanische, indonesische, äthiopisch-eritreische und türkische Gerichte.

Die Brentanoschule stellt ihre Küche zur Verfügung

Schnell war klar, dass das kein einmaliges Treffen bleiben würde, zumal die Brentanoschule der Gruppe ihre professionelle Schulküche zur Verfügung stellte. Als die Fotografin Pamela Balladares dann noch begann, das Geschehen mit der Kamera zu dokumentieren, keimte die Idee, ein Kochbuch zu machen.

Und das ist inzwischen fertig: Auf 46 reich illustrierten Seiten sind keine Standardrezepte internationaler Spezialitäten versammelt, sondern es wurde tatsächlich in die Kochtöpfe der beteiligten Frauen geschaut. Mittlerweile haben sich die Kochtreffen in Rödelheim herumgesprochen und noch mehr Frauen angelockt. Bis auf Australien sind inzwischen alle Kontinente vertreten. Dass es auch noch einen Teil II gibt, ist daher nicht ausgeschlossen.

Die Zutaten sind manchmal schwer zu beschaffen

Nur die Speisezutaten stellen selbst in einer Metropole wie Frankfurt die Köchinnen mitunter vor unüberwindbare Hürden. Eine Peruanerin musste zum Beispiel passen, weil die nötigen Zutaten für ihr Lieblingsgericht nicht zu beschaffen waren.

Doch das Problem besteht ja auch andersrum. Wenn Silvia Moukhtari ihre Schwiegereltern in Marokko besucht, hat sie deshalb auch die Kräuter für ihr Lieblingsessen, die Frankfurter Grüne Soße, im Gepäck. Bis sie ihre Verwandten auch mit asiatischen Leckereien überraschen kann, wird es aber vermutlich noch eine Weile dauern. Zwar hat sie die Rezepte ihrer Kochbuch-Mitstreiterinnen bereits ausprobiert. Aber die indonesischen Gerichte seien ihr nicht so gut gelungen. Da müsse sie wohl „bei Purwanty noch etwas in die Lehre gehen“, sagt sie.

Erhältlich im Nachbarschaftsbüro

Das Buch „Blick in Rödelheimer Kochtöpfe“ enthält, ist im Nachbarschaftsbüro, Westerbachstraße 29, für eine Spende von (mindestens) 5 Euro erhältlich. Öffnungszeiten: dienstags von 9-13 Uhr oder donnerstags 15-19 Uhr, sowie nach Vereinbarung (Telefon 069 93490218).

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 24. April 2014 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe , .

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