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Von – 28. Mai 2014

Immer wieder Donnerstag

Himmelfahrt und Fronleichnam fallen immer auf einen Donnerstag. Warum eigentlich?

Himmelfahrt

Die christlichen Feiertage in der ersten Jahreshälfte kreisen um Tod und Auferstehung, um Himmelfahrt und Pfingsten, und sie bieten reichlich Anlass, sich mit christlichem Glauben und Leben zu beschäftigen. Zugleich unterbrechen sie den Arbeitsalltag und laden ein, Kurzurlaube und verlängerte Wochenenden zu genießen. Schülerinnen und Schüler wissen die beweglichen Ferientage ohnehin zu schätzen.

Dass Himmelfahrt und Fronleichnam immer auf Donnerstage fallen, ist dem Osterfestkreis geschuldet (oder zu verdanken). Das wichtigste Datum darin ist das Osterfest selbst. Es wird nicht wie Weihnachten an einem festen Datum gefeiert, sondern immer am ersten Sonntag nach dem ersten Frühlings-Vollmond. Weil der Frühling am 21. März beginnt, ist Ostern frühestens am 22. März, spätestens am 25. April.

Vom Ostersonntag her lassen sich alle anderen christlichen Festtage im ersten Halbjahr berechnen. Voraus geht die 40-tägige Passionszeit in Erinnerung daran, dass Jesus vierzig Tage in der Wüste verbrachte. Die sechs Sonntage sind allerdings aus dieser Rechnung herausgenommen, da sie nicht als Fastentage gelten. Deshalb liegt der Aschermittwoch 46 Tage vor Ostern.

Bei diesen Zählweisen wird immer der erste Tag mitgerechnet, so wie zwischen Karfreitag und der Auferstehung „am dritten Tag“, nämlich am Sonntag. So ist es auch bei Pfingsten, das laut Apostelgeschichte fünfzig Tage nach Ostern war. Wenn der erste Tag mitgezählt wird, ergibt das genau sieben Wochen, Pfingsten fällt also, wie Ostern, immer auf einen Sonntag. Der Sonntag bietet sich als Feiertag ohnehin an, weil er generell mit der Auferstehung in Verbindung steht.

Am vierzigsten Tag nach Ostern ist Himmelfahrt, und nach der Regel, dass der erste Tag mitgezählt wird, ist das immer ein Donnerstag. Doch jede Regel hat ihre Ausnahme: Das Datum des katholischen Fronleichnamstages ist ebenfalls von Ostern abhängig, er wird immer am sechzigsten Tag nach Ostern gefeiert.

Doch diesmal wird der erste Tag nicht mitgerechnet, denn das Fest soll unbedingt auf einen Donnerstag fallen: in Erinnerung an den Gründonnerstag, als Jesus mit seinen Jüngern das letzte Abendmahl feierte.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 28. Mai 2014 in der Rubrik Gott & Glauben, erschienen in der Ausgabe , .

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Wilfried Steller ist Theologischer Redakteur von "Evangelisches Frankfurt" und Pfarrer in Frankfurt-Fechenheim.