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Von – 16. Juni 2014

Neue Kirchenlieder aus Hessen

Das neue Liederbuch „Atem des Lebens“ versammelt jüngere Kirchenlieder, die überwiegend in Hessen entstanden sind. In der Matthäuskirche haben die Autoren es jetzt vorgestellt – und das Publikum hat sie ausprobiert.

Neuere Kirchenlieder aus Hessen: Gleich ausprobiert wurde das Liederbuch in der Matthäuskirche. Foto: Rolf OEser

Neuere Kirchenlieder aus Hessen: Gleich ausprobiert wurde das Liederbuch in der Matthäuskirche. Foto: Rolf Oeser

Luthers Liebe zum Gesang und seine Aufforderung, mit neuen Liedern Schwung ins Evangelium zu bringen, haben sich Clemens Bittllinger, Eugen Eckert und Fabian Vogt zum Vorbild genommen. Die drei hessischen Musiker, Liedermacher und Pfarrer begannen, Kirchenlieder zu sammeln, die in den letzten Jahrzehnten neu geschrieben worden sind.

„Atem des Lebens“ heißt ihr neues Liederbuch, das seinen Schwerpunkt auf Hessen als Wiege des neuen deutschen Kirchenliedes setzt. Vorgestellt haben sie es in sechs Konzerten an sechs Orten zu Pfingsten, zuerst in der Frankfurter Matthäuskirche an der Messe – singend natürlich, in Begleitung einer Band, die mit Percussion, Saxophon und Keyboard auch die Modernität und melodiöse Vielfalt der Lieder spiegelte. Den Solopart im Gesang bestritt Miraim Küllmer-Vogt aus der Gemeinde Oberstedten.

„Gesang ist eine eigene Sprache“

„Die Lieder sind unendlich wichtig“ sagte Pröpstin Gabriele Scherle, die in der Matthäuskirche dabei war. Die stellvertretende hessen-nassauische Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf machte bewusst, welchen Wandel Luther in Bezug auf das Kirchenlied vorangetrieben habe: Auf einmal sei in der Gemeinde in fröhlicher Gemeinschaft gesungen und so die Botschaft Gottes weitergegeben worden. „Gesang ist eine eigene Sprache“ sagte Scherf, und zwar eine, die auch die Gläubigen verstanden hätten, die nicht lesen und schreiben konnten.

Neue Lieder und vertonte Psalmen fanden mit Luther und durch die Reformation ihren Eingang in den Gottesdienst. Wie die neuen Lieder klingen und wie „singbar“ sie sind, konnten die Zuhörerinnen und Zuhörer beim Auftaktkonzert  erleben. Mitsingen und mitmachen war ausdrücklich erwünscht.

Von Trautwein bis Sölle

Am Anfang standen Lieder, die bereits in vielen Gemeinden bekannt sind, etwa „Strahlen brechen viele aus einem Licht“ von Dieter Trautwein oder das namensgebende Lied „Atem des Lebens“ von Dorothee Sölle. In eine swingende Gemeinde versetzt das Lied „Meine Seele singt, Halleluja“, und ein Ohrwurm für Familiengottesdienste könnte das Lied „Rot, grün, gelb, Gott hat viele Namen“ werden. Oder auch „Aus Klein wird Groß, aus wenig wird viel“. Hingebungsvoll lauschten alle einem Choral, zu dem auch die große Orgel passen könnte: „Atem, tiefer Klang der Seele“.

„Wir wollten ein Liederbuch schaffen, das den Gottesdienst rund um das ganze Kirchenjahr unterstützt, das auch junge Leute anspricht, und mit dem experimentiert werden kann“, sagte Fabian Vogt. Man könne Schwung in eine liturgische Feier oder Kirchenfest bringen, in dem man ein traditionelles Element gegen ein neues austausche.

Begeistert zeigte sich das Publikum. „Es waren sehr bewegende Lieder dabei, sagte etwa Ina Drofenik, die zusammen mit Freunden zum Auftaktkonzert gekommen war. Dass mit diesen Liedern auch mehr junge Menschen angesprochen werden, wünschte sich Ursula Ziemkuss, und einig waren sich alle über eines: „Mitsingen und mitmachen tut richtig gut.“

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 16. Juni 2014 in der Rubrik Kultur, erschienen in der Ausgabe , .

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