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Von – 17. September 2014

Wissenschaftlich erwiesen: Meditation ist gut für die Gesundheit

Meditation wurde lange nicht ernst genommen. Mittlerweile gibt es aber praktisch jeden Tag eine neue Studie über ihre Wirksamkeit. Um die neuesten Erkenntnisse der Forschung ging es beim Eröffnungsvortrag zur Woche der Stille im Astor Kino auf der Zeil.

Foto: WavebreakMediaMicro / Fotolia.com

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Krankenkassen bieten auf ihren Webseiten Meditationsanleitungen zum Herunterladen an, und sogar der lange kritische „Spiegel“ hat schon über den gesundheitsfördernden Nutzen von Meditation berichtet. Neues vom Stand der Forschung berichtete der Meditationsforscher Ulrich Ott vom Bender Institut in Gießen beim Auftakt zur Frankfurter Woche der Stille, während die Zuhörerinnen und Zuhörer in den tiefen Sesseln des Astor Kinos versanken.

Meditation sorgt für besseren Informationsfluss im Gehirn

Zum Beispiel, dass bei Menschen, die meditieren oder Yoga üben, der Informationsfluss zwischen den verschiedenen Hirnregionen effizienter sei als bei anderen. Dies lasse sich mit Hilfe von Magnetresonanztomographie, einem bildgebenden Verfahren der Hirnforschung, belegen, so Ott. Besonders im Alter sei das wichtig, weil dann die die so genannte „fluide Intelligenz“ abnimmt, die für das Lösen neuartiger Aufgaben benötigt wird. Außerdem sei durch viele Studien belegt, dass Meditation Stress reduzieren kann, wohingegen dauerhafter Stress das Gehirn schädigt.

Meditation ist „die Bewusstheit, die dadurch entsteht, dass die Aufmerksamkeit absichtsvoll, im gegenwärtigen Moment, nicht-wertend, auf die sich von Moment zu Moment entfaltende Erfahrung gerichtet wird“, so eine Definition des US-amerikanischen Biologen und Meditationslehrers Jon Kabat-Zinn.

Am besten unterschiedliche Methoden ausprobieren

Um zu meditieren müsse man weder Buddhist werden noch christliche Mystikerin, betonte Ott. Es gebe inzwischen auch viele Kurse ohne religiösen Hintergrund, in denen man Atem-Achtsamkeit oder sanfte Yoga-Übungen kennenlernen kann. Am besten sei es, unterschiedliche Formen der Meditation auszuprobieren und sich dann für eine zu entscheiden, die einem liegt. Ott selbst hat auch ein Buch darüber geschrieben: „Meditation für Skeptiker“ heißt es, mit Übungsanleitungen.

Zentral sei immer die Konzentration auf das Ein- und Ausatmen, was die Aufmerksamkeit schult und das vegetative Nervensystem beruhigt. Menschen, die meditieren, könnten nachweislich mehr oder schneller Informationen aufnehmen als andere, so  Ott. „Body Scan“, also das geistige Durchwandern des Körpers von den Zehen bis zum Scheitelpunkt, helfe dabei, den eigenen Körper besser zu spüren. Indem man sich selbst und anderen „innerlich liebevolle Güte entgegenbringt“, könne man sogar die eigenen Emotionen beeinflussen.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 17. September 2014 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe , .

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Stephanie von Selchow ist Redakteurin von "Evangelisches Frankfurt".