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Von – 2. Oktober 2014

Hilfe für Suchtkranke im Café Alte Backstube

„Alkohol ist nach wie vor das Suchtmittel Nummer Eins“, sagt Edith Schmidt-Westerberg, die Leiterin der Evangelischen Suchtberatung in Frankfurt. Aber Glückspiel, Medikamente oder die Kaufsucht sind dazu gekommen, seit vor dreißig Jahren das Café Alte Backstube eröffnet wurde.

Im Café Alte Backstube gibt es offene Treffen, Selbsthilfegruppen und Vortragsveranstaltungen für Suchtkranke und Angehörige. Foto: Pamela Balladeres

Im Café Alte Backstube gibt es offene Treffen, Selbsthilfegruppen und Vortragsveranstaltungen für Suchtkranke und Angehörige. Foto: Pamela Balladeres

„Abhängige, die sich einer Gruppe anschließen, haben die beste Erfolgsquote bei dem Ziel, sich von ihrer Sucht zu befreien“, unterstreicht die Suchtberaterin. Zahlreiche Selbsthilfegruppen mit jeweils fünf bis zehn Teilnehmenden treffen sich in den Räumen in der Nähe des Börneplatzes, zweimal in der Woche ist hier nachmittags auch der Cafébetrieb offen.

Wer zufällig die schmale Gasse hinter dem Dominikanerkloster durchquert, weiß meistens nicht, dass sich hier bei einer Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen Menschen treffen, die den Einstieg zum Ausstieg suchen. „Ich bin suchtabhängig“ – der Weg zu diesem Eingeständnis kann durchaus lang und schwierig sein.

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Das Café liegt in der kleinen Dominikanergasse in der Nähe des Börneplatzes. Foto: Pamela Balladeres

„Wir wollten ein Cafè als Anlaufstelle, denn vor einer Beratungsstelle hatten alle Angst“, erinnert sich Harry Hoppe, der damals die „Alte Backstube“ mit gegründet hat. Seit Jahren ist er aktiv in der Selbsthilfe der Evangelischen Landesarbeitsgemeinschaft der Suchthilfe und Vorsitzender des Freundeskreises Fechenheim. Er hat vor dreißig Jahren gemeinsam mit anderen Ehrenamtlichen Schutt und Müll aus den leer stehenden Räumen geschafft.

Vom ersten Tag war Michael Schuckert hier zu Gast, trockener Alkoholiker nach einer Langzeittherapie. Schnell wurde er zum ehrenamtlichen Helfer und ist das bis heute, inzwischen hat er sogar eine Ausbildung in der Suchtberatung gemacht. „Für mich ist es ein Stück Wiedergutmachung, denn ich habe hier Hilfe und Zuwendung erhalten“, sagt er. Schuckert ist während der Öffnungszeiten dienstags und donnerstags am späten Nachmittag im Cafe präsent und bietet sich zum Gespräch an für jeden an, der es wünscht. Er kann dann auch weitergehende Beratungsanfragen an die Suchtberatung leiten.

In der „Alten Backstube“ treffen Menschen, die einen Weg aus ihrer Sucht suchen, auf ein vernetztes Beratungs- und Hilfeangebot von Ehrenamtlichen, Selbsthilfegruppen und professionellen Fachkräfte. Auch Angehörige finden Hilfe und Beratung. Finanziert wird das Cafe Alte Backstube vom Evangelischen Regionalverband und mit Zuschüssen der Stadt Frankfurt. Informationen unter www.ev-suchtberatung.de.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 2. Oktober 2014 in der Rubrik Lebenslagen, erschienen in der Ausgabe , .

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