Hinweis

Diese Website wurde am 28. November 2017 archiviert. Neues Online-Angebot: Evangelische Kirche in Frankfurt.

Aktuell

Von – 29. Januar 2015

Neue Kapelle am Terminal 1 des Flughafens

Wer im Transitbereich des Terminals 1 am Frankfurter Flughafen auf den Anschluss warten muss, kann dort nun wenigstens beten: Am Dienstag wurde eine neue Kapelle eingeweiht.

Flughafenpfarrerin Ulrike Johanns und Kirchenpräsident Volker Jung (Mitte) freuen sich, dass es jetzt auch im Transitbereich des Terminals 1 einen Gebetsraum gibt. Bei der Eröffnung Ende Januar waren auch Athenagoras Ziliaskopoulos für die orthodoxe Kirche, Rabbiner Menachem Halevi Klein, der Weihbischof des Bistums Limburg, Thomas Löh und der katholische Flughafenseelsorger Heinz Goldkuhle dabei (von links nach rechts), ebenso Orcan Köcal, muslimischer Vorbeter, sowie die Fraport-Vorstände Michael Müller und Matthias Zieschang (nicht im Bild). Foto: Christoph Boeckheler

Flughafenpfarrerin Ulrike Johanns und Kirchenpräsident Volker Jung (Mitte) freuen sich, dass es jetzt auch im Transitbereich des Terminals 1 einen Gebetsraum gibt. Bei der Eröffnung waren auch Athenagoras Ziliaskopoulos für die orthodoxe Kirche, Rabbiner Menachem Halevi Klein, der Weihbischof des Bistums Limburg, Thomas Löhr, und der katholische Flughafenseelsorger Heinz Goldkuhle dabei (von links nach rechts), ebenso Orcan Köcal, muslimischer Vorbeter, sowie die Fraport-Vorstände Michael Müller und Matthias Zieschang (nicht im Bild). Foto: Christoph Boeckheler

Mit Einweihung der neuen Kapelle gibt es nun drei christliche Gebetsräume am Flughafen – die anderen sind im öffentlich zugänglichen Bereich des Terminal 1 sowie im Transitbereich des Terminal 2 zu finden. Der 18 Quadratmeter große Faum mit verglasten Wänden bietet evangelischen, katholischen und orthodoxen Christinnen und Christen einen Ort der Andacht bieten, ob Reisende oder Beschäftigten des Flughafens. Sie soll rund um die Uhr geöffnet sein. Nebenan gibt es auch einen jüdischen und einen muslimischen Gebetsraum.

Opalglasstäbe und satinierte Glasflächen

Die künstlerische Ausgestaltung stammt von der Stuttgarter Künstlerin Angelika Weingardt, die dafür eine Kombination aus vielen hundert Opalglasstäben und satinierten Glasflächen geschaffen hat. Die Kosten für die Ausstattung der Kapelle und des angrenzenden Besprechungsraumes von circa 37000 Euro haben sich die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau und das katholische Bistum Limburg geteilt.

Die Gebetsräume entstanden auf Anregung der Fraport AG, die den Kirchen und anderen Religionsgemeinschaften die Räume in dem neu entstanden Transitbereich zur Nutzung anbot. Michael Müller vom Vorstand der Fraport betonte, an Deutschlands größtem Flughafen seien alle großen Weltreligionen willkommen. Mit den Gebetsräumen wolle die Fraport „unseren Fluggästen den Aufenthalt in Frankfurt so angenehm wie möglich gestalten, denn für gläubige Passagiere gehört zum Wohlbefinden eben auch ein Raum zur Andacht und zum Gebet.“

Rückzugsort der Stille

Kirchenpräsident Volker Jung bezeichnete es bei der Eröffnungsfeier als Chance für das interreligiöse Miteinander, dass die Gebetsräume der verschiedenen Religionen am Flughafen so eng beieinander liegen. Nur die persönliche Begegnung könne Barrieren abbauen und „zu einer Gemeinschaft in akzeptierter Verschiedenheit“ führen.

Flughafenpfarrerin Ulrike Johanns wies auf die besondere Situation von Reisenden hin. Sie seien zwar physisch anwesend, „virtuell aber schon längst am Urlaubsort, zu Hause oder im geschäftlichen Termin“. In dieser Situation böten die Kapellen Orientierung und einen Rückbezug zur Heimat. „Sakrale Räume verkörpern Vertrautes und Fremdes. Sie stehen in der flüchtigen Welt des Transits für Tradition, für Worte und Verheißungen, die über Jahrtausende Bestand haben.“ Auch Menschen, die von der christlichen Tradition entfremdet seien, würden die Flughafenkapellen als Rückzugsorte der Stille, als Orte der Sehnsucht und der Heimat schätzen, so Johanns.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 29. Januar 2015 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe , .

Artikel teilen: E-Mail Facebook Twitter Google+

Dr. Antje Schrupp ist geschäftsführende Redakteurin von Evangelisches Frankfurt. Die Journalistin und Politikwissenschaftlerin bloggt auch unter www.antjeschrupp.com.