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Von – 26. Februar 2015

Auf beiden Seiten der Hanauer

Enge Gassen in der Ortsmitte, eine barocke Kirche mit einem modernen Anbau, der sich zum Stadtteil öffnet – das ist das Gemeindezentrum an der Melanchthonkirche in Alt-Fechenheim. Ein Gemeindeportrait.

Pfarrerin Lieve Van den Ameele (Mitte) mit zwei ehrenamtlich engagierten Frauen aus der Gemeinde Fechenheim, Ilse Lang (links) und Ursula Lang (rechts) – beide sind nicht miteinander verwandt. Im Hintergrund die barocke Melanchthonkirche im südlichen Gemeindebezirk, dem alten Dorfkern von Fechenheim. Foto: Rolf Oeser

Pfarrerin Lieve Van den Ameele (Mitte) mit zwei ehrenamtlich engagierten Frauen aus der Gemeinde Fechenheim, Ilse Lang (links) und Ursula Lang (rechts) – beide sind nicht miteinander verwandt. Im Hintergrund die barocke Melanchthonkirche im südlichen Gemeindebezirk, dem alten Dorfkern von Fechenheim. Foto: Rolf Oeser

Einen strammen halbstündigen Fußmarsch von der Melanchthonkirche entfernt befindet sich die Glaubenskirche in der Fuldaer Straße. Beides zusammen ist die Gemeinde Fechenheim: zwei Zentren, zwei Pfarrpersonen, ein Kirchenvorstand. „Wir wachsen zusammen, und es wird immer selbstverständlicher, ‚rüber und nüber‘ zu laufen“, sagt Pfarrerin Lieve Van den Ameele.

Sie hat ihre Sprechzeiten im Melanchthonbezirk und ist seit 2009 im Amt. Ihr Ehemann, Pfarrer Wilfried Steller, ist Ansprechpartner im Glaubenskirchenbezirk; Pfarrer ist er dort schon seit 1987. Die beiden Bezirke, die vor acht Jahren noch selbstständige Gemeinden waren, trennt die breite und befahrene Hanauer Landstraße. Dort siedelte sich im vorigen Jahrhundert Industrie an, traditionsreiche Unternehmen wie Cassella, Neckermann oder der Kosmetikhersteller Jade, die heute Geschichte sind.

Die Wohnungen in Fechenheim-Nord wurden damals für die Arbeiter und Angestellten gebaut, es ist ursprünglich also eine Werkssiedlung. Das am Main gelegene Alt-Fechenheim hingegen ist ein traditionell gewachsenes Dorf. Die Kirchengemeinde mit ihren Veranstaltungen, Gruppen und Kreisen ist ein Bindeglied: Gemeindemitglieder aus Alt-Fechenheim nehmen den Weg zur Glaubenskirche auf sich, um dort zu singen oder an der ökumenischen Frauengruppe teilzunehmen. Genauso üblich ist es inzwischen, von Nord nach Süd zu laufen, zu radeln oder zu fahren, vielleicht zu einem Konzert in der Melanchthonkirche, zum offenen Gesprächskreis oder dem Treffen der „Konfettis“, der Kinder zwischen 9 und 12 Jahren.

Auch nach der Fusionierung hat die Gemeinde alle drei Kindertagesstätten weiter geführt; sie sind seitdem sogar durch Krippenplätze für Unter-Dreijährige noch kräftig gewachsen. Für alle gemeinsam wurden Kita-Gottesdienste etabliert, und viermal im Jahr gibt es einen besonderen Gottesdienst für alle Generationen. „Die Kindertagesstätten sind nicht nur für den Stadtteil wichtig, sondern auch für uns als Gemeinde. Deshalb haben wir kräftig daran gearbeitet, dass die Kitas mit uns etwas am Hut haben“, sagt Pfarrerin Van den Ameele.

Eine Herausforderung ist für die Gemeinde Fechenheim mit ihren 2600 Mitgliedern der Generationswechsel, also die Staffelübergabe von älteren an jüngere Ehrenamtliche. „Das braucht Zeit“, sagt Pfarrerin Van den Ameele. Gerade die langjährigen Ehrenamtlichen sind ein wesentlicher Pfeiler: „Wir stehen dafür, die Ideen in unserer Gemeinde umzusetzen, und sind auch wichtige Ansprechpersonen im Stadtteil“, sagt Karin Ruf vom Kirchenvorstand. „Wir haben hier ganz wunderbare Netzwerke.“

Intensive Gespräche wurden zur Vorbereitung der Kirchenvorstandswahlen im April geführt. „Wir wollen die Zahl der ehrenamtlich Engagierten vergrößern“, sind sich Pfarrerin und Kirchenvorstand einig – damit die Gemeinde auch weiterhin ihre Kernaufgabe wahrnehmen kann: geistige Heimat zu sein und ein Ort zum Auftanken.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 26. Februar 2015 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe , .

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