„Du sollst nicht töten!“ steht seit diesem Wochenende auf großen Bannern an Kirchen und Moscheen im Stadtteil Frankfurt-Hausen, die dort vierzig Tage lang hängen sollen. Die Aktion baut auf dem Christlich-Islamischen Arbeitskreis Hausen auf, in dem Vertreterinnen und Vertreter beider Religionen schon seit Jahren zusammenarbeiten.
Die Idee zu der Initiative hatte Hans-Martin Aurich vom Kirchenvorstand der evangelischen Gemeinde Hausen. Kurz nach den Attentaten auf die Redaktion des Satiremagazins Charlie Hebdo in Paris schrieb er an die Leitenden der muslimischen und christlichen Gemeinden im Stadtteil: „Unser gemeinsames Land hat in seiner Geschichte einfach schon viel zu viel Hass und Grausamkeit erlebt, als dass man einfach still bleiben könnte. Gott sei Dank(!) ist uns in den Überlieferungen des Propheten Muhammed und in der Guten Nachricht von Jesus Christus ein reicher Schatz an hellen und Leben erhaltenden Botschaften gegeben.“
Derzeit beteiligen sich die Abu-Bakr-Moschee, die evangelische Gemeinde Frankfurt-Hausen, die evangelisch-freikirchliche Gemeinde „Glauben.Leben“, die noch im Bau befindliche Hazrat-Fatima-Moschee, die katholische Gemeinde St. Anna-St. Raphael sowie das Zentrum der Islamischen Kultur Frankfurt. An den meisten dieser Kirchen und Moscheen hängen die Banner bereits, einige werden noch im Laufe der Woche aufgehängt. Weitere Gemeinden werden vermutlich noch dazu kommen.