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Von – 15. Mai 2015

Lichtwiderstand im Raum

Die Zeit des deutsch-französischen Kriegs 1870/71, der im blutigen Mai 1871 mit rund 30.000 Hinrichtungen während der Pariser Kommune einen traurigen Höhepunkt erlebte, war auch die Geburtsstunde des Impressionismus: Jene heiter wirkende, lichtdurchflutete Malerei, deren wichtigster Vertreter Claude Monet ist. Auch diese Gleichzeitigkeit von Krieg und Kunst spiegelt die jetzige Städel-Ausstellung „Monet und die Geburt des Impressionismus“ wider: Darauf verwies die Kunsthistorikerin Helga Bill während ihres gut besuchten Vortrags im Evangelischen Frauenbegegnungszentrum.

Die heute so eingängig wirkende Kunstrichtung war damals eine Revolution in der Malerei, sagte Bill. Die alltäglichen, ungezwungenen Szenen, der flüchtige Augenblick, den die Freiluftmaler immer wieder einfingen, sowie ihre Konzentration auf Farbe und Lichtverhältnisse erschienen der damals tonangebenden Akademie von Paris nicht als „bildwürdig“.

Doch davon ließen sich Claude Monet, Edouard Manet, Auguste Renoir, Peter Sisley oder Camille Pissarro nicht abhalten. Sie interessierten sich für die Natur, für Licht, Wind, Schatten und Spiegelung im Wasser. Monet lebte bis 1926. Zuletzt, so Bill, waren die Motive für ihn nur noch „Lichtwiderstände im Raum“, etwa „Die Kathedrale von Rouen“. Die Monet-Ausstellung ist noch bis 21. Juni im Städel zu sehen.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 15. Mai 2015 in der Rubrik Kultur, erschienen in der Ausgabe .

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Stephanie von Selchow ist Redakteurin von "Evangelisches Frankfurt".