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Von – 13. August 2015

Eintracht-„Ultras“ servierten beim Brunch für Obdachlose

Die „Ultras“ der Frankfurter Eintracht können nicht nur singen und trommeln. Unter dem Motto „Wir tragen den Adler im Herzen“ bezeugen sie auch soziales Engagement. Zum Beispiel beim Brunch für Obdachlose in der Katharinenkirche.

Fans der Frankfurter Eintracht übernahmen nicht nur die Kosten, sondern auch den Service beim Brunch für Obdachlose in der Katharinenkirche. Foto: Rolf Oeser

Fans der Frankfurter Eintracht übernahmen nicht nur die Kosten, sondern auch den Service beim Brunch für Obdachlose in der Katharinenkirche. Foto: Rolf Oeser

Um notleidende Menschen zu unterstützen, versteigern die Fußball-Fans Trikots bekannter Spieler, verkaufen Fan-Armbänder und andere Accessoires. Mit den Erlösen statteten sie unter anderem die Winterspeisungsgäste der Katharinenkirche mit warmen Schlafsäcken aus. Das Gotteshaus an der Hauptwache diente den Ultras auch als Austragungsort ihrer jüngsten Aktion: Beim monatlichen Obdachlosenbrunch übernahmen sie sowohl den Service als auch die Kosten für Speis und Trank.

Julia Eckelhöfer hatte beim vorangegangenen Brunch eigens hospitiert, um den Einsatz der fünfzehn Frauen und Männer fachkundig koordinieren zu können. Im Berufsleben als Projektmanagerin am Flughafen tätig, lief unter ihrer Ägide denn auch alles wie am Schnürchen. Dittmar Grass hat an diesem Sonntag nicht nur den perfekten Service genossen. Der Grundsicherungsbezieher, der ohne Angebote wie das Brunch „ziemlich aufgeschmissen“ wäre, wie er sagt, ist seit 1968 ebenfalls treuer Eintracht-Fan. „Von Ultras bedient zu werden ist einfach klasse.“

Genauso begeistert war der Pfarrer für Stadtkirchenarbeit an St. Katharinen, Olaf Lewerenz. Als ihm die Ultras die Idee unterbreiteten, ein Obdachlosenbrunch zu übernehmen, stimmte er sofort zu. Zumal der Theologe wusste, dass die Ultras zu Unrecht oft mit Hooligans in eine Schublade gesteckt werden. In Wahrheit aber seien sie „dezidiert antirassistisch und keine Gewaltchaoten.“

„Eintracht und St. Katharinen sind zwei, die zu Frankfurt gehören“, findet Olaf Lewerenz.  Da sich die Liaison nun schon zum zweiten Mal bestens bewährte, dürfte das auch in Zukunft nicht einfach im Sande verlaufen. Ultras-Mitlied Boris Heisser zum Beispiel wäre bei der einer weiteren Aktion in der Katharinenkirche auf alle Fälle wieder dabei. Vorher war er nur als Spendensammler aktiv gewesen, aber an dem Servicejob fand der 34-Jährige Verwaltungsbeamte richtig Gefallen. „Es ist schön, im wahrsten Sinne des Wortes anpacken, mit eigenen Händen etwas tun zu können.“

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 13. August 2015 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe , .

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