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Von – 16. September 2015

Nordweststadt: Picknick mitbringen, Essen teilen

„Wir wollen eine Anlaufstelle für alle Menschen sein, ohne Ansehen der Herkunft oder Religion“, betont Pfarrer Ulrich Schaffert von der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde in der Nordweststadt. Am Sonntag gibt es vor der Kirche eine große „Tafel der Toleranz.“

Foto: Rolf Oeser

Jeden Sonntag nach dem Gottesdienst: Kirchencafé im Foyer der Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde in der Nordweststadt. Foto: Rolf Oeser

Schafferts Gemeindegebiet besteht aus fünf verzweigten Straßen: dem Gerhard-Hauptmann-Ring, Teilen des Weißkirchener und des Praunheimer Wegs, der Thomas-Mann-Straße und dem Paul-Kornfeld-Weg. Die 1967 von Werner W. Neumann entworfene Kirche in der Thomas-Mann-Straße 10 liegt in unmittelbarer Nähe zur Moschee im kleinen Zentrum der Nordweststadt. „Die Menschen leben hier oft anonym nebeneinander“, sagt Schaffert.

Wie wichtig der Gemeinde der Dialog über religiöse und kulturelle Grenzen hinweg ist, wird zum Beispiel am kommenden Sonntag, 20. September, sichtbar: An diesem Tag werden Bilder enthüllt, die künftig an der Außenwand der Kirche zum kleinen Zentrum in der Nordweststadt hin hängen und dann den bisher noch kahlen Kirchplatz schmücken sollen. Entstanden sind sie in der „Interkulturellen Werkstatt“: Nach einem Theaterprojekt haben Zugewanderte, Flüchtlinge und Einheimische in diesem Sommer Bilder zum Thema „Das Eigene und das Fremde“ gemalt.

Enthüllung ab 12 Uhr, danach gemeinsames Picknicken

Zur Enthüllung wird es ab 12 Uhr eine schön gedeckte lange „Tafel der Vielfalt und Toleranz“ geben, zu der alle aus dem Stadtteil eingeladen sind: einfach Picknickkorb mitbringen, Essen teilen, sich kennenlernen!

Begegnung gibt es auch jeden Sonntag nach dem Gottesdienst: Das Kirchencafé im Empfangsbereich der Kirche ist längst ein fester Bestandteil des sonntäglichen Ablaufs: „Es bleiben fast alle nach dem Gottesdienst noch da“, freut sich die Vorsitzende des Kirchenvorstands, Gabriele Koulen.

Die neue Kita wird „Sternenhimmel“ heißen

Intensiv beschäftigt hat die Gemeinde in den vergangenen zwei Jahren der Bau einer neuen Kindertagesstätte, in die auch zwei große Gemeinderäume integriert sind. Gabriele Koulen, die lange in der Bauabteilung des Evangelischen Regionalverbandes gearbeitet hat, war fast jeden Tag auf der Baustelle. Das Projekt ist eine Kooperation mit der Gemeinde Niederursel, denn deren Kita zieht in den grundsanierten ehemaligen Kindergarten der Bonhoeffer-Gemeinde ein, der direkt hinter dem neuen Gebäude liegt.

Gemeinsam hat die neue Kita dann neun Gruppen und bietet Platz für 160 Kinder. „Sternenhimmel“ soll sie heißen – den Namen durften die Kinder auswählen, nachdem eine Jury aus Erwachsenen die eingereichten Vorschläge gesichtet hatte. „Bei einem Bibel-Projekt über Abraham hatte ich in unserer Kita erzählt, dass dem Stammvater, den auch die muslimischen Kinder gut kennen, so viele Nachkommen versprochen worden sind, wie Sterne am Himmel stehen“, sagt Ulrich Schaffert. „Vielleicht hat das ihre Wahl beeinflusst.“

Die neue Kita sieht der Pfarrer auch als Chance, denn in den letzten Jahren sind in der Gemeinde nicht viele Kinder getauft worden; die meisten der rund tausend Mitglieder sind Seniorinnen und Senioren.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 16. September 2015 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe , .

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Stephanie von Selchow ist Redakteurin von "Evangelisches Frankfurt".