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Von – 9. Dezember 2015

Mit Stimme und Körper

Auch Kinder können Gospel – die Gruppe Gospel-Kids aus Seckbach zeigt, we das geht.

Von wegen Kinderlieder: die „Gospelkids“ aus der Mariengemeinde in Seckbach haben ein anspruchsvolles Repertoire, zu dem, wie der Name schon sagt, auch Gospel gehören. Sogar auf Englisch! Foto: Rolf Oeser

Von wegen Kinderlieder: die „Gospelkids“ aus der Mariengemeinde in Seckbach haben ein anspruchsvolles Repertoire, zu dem, wie der Name schon sagt, auch Gospel gehören. Sogar auf Englisch! Foto: Rolf Oeser

„Voll-, Voll-, Volltreffer, ja ein Volltreffer Gottes bist du! Voll, Voll, Volltreffer, du bist wertvoll, ja du!“ Neun Jungen und Mädchen singen und bewegen dabei ihre Oberkörper. Die Kinder und Eltern, die zum Minigottesdienst mit Pfarrerin Ute Pietsch in die Seckbacher Marienkirche gekommen sind, lauschen gebannt. Das Kinderkirchenlied von Daniel Kallauch aus dem Jahr 1992 ist beliebt bei solchen Gelegenheiten, denn schnell kann auch das Publikum mitsingen.

Die jungen Sängerinnen und Sänger haben ein viel breiteres Repertoire, und besonders gerne bringen sie Gospels zu Gehör. Dementsprechend haben sie sich auch ihren Namen gegeben: Gospelkids. Beatrice Balthes, 26 Jahre alt, leitet den ungewöhnlichen Chor. Sie hat in Frankfurt Schulmusik studiert und schreibt gerade ihre Abschlussarbeit zum Thema „Die Auswirkung des Singens auf die Motivation der Kinder“. Jeden Freitag kann sie seit Anfang 2015 bei den Gospelkids aus dem Osten Frankfurts Feldstudien betreiben. „Gospels eignen sich gut für Kinder“, sagt sie „Die Stücke sind textlich einfach und haben viel Schwung. Sie sind rhythmisch, und man ist immer in Bewegung.“

Das einzige Problem: Gospels sind in der Regel auf Englisch. „Das bekommen die Kinder mit etwas Übung hin, die Größeren, die schon in der weiterführenden Schule sind, haben natürlich einen Vorteil.“ Die Gospelkids haben Klassiker im Programm wie „Rock my soul“, „This little light of mine“ und „Heaven is a wonderful place“. Allerdings verlangen Gospels ein bisschen mehr Übung als das Lied „Volltreffer“, auch das weiß Beatrice Balthes. Sie hat vergangenes Jahr beim Gospelchor der Erwachsenen in der Mariengemeinde ausgeholfen und dann die Gruppe für die Jüngeren ins Leben gerufen. Gospel heißt sinngemäß so viel wie „eine gute Nachricht verbreiten“. Ihre historischen Wurzeln haben die Lieder, die zuerst in den afro-amerikanischen Gemeinden der USA populär wurden, in der Zeit der Sklaverei. Die Sklavinnen und Sklaven haben sich mit diesen Liedern und ge-sungenen Gebeten Mut gemacht. Gesungen wurden sie bei der Arbeit und auf langen Märschen.

„Gospels werden recht kräftig und mit Bruststimme nach oben gesungen, das ist für Kinder noch schwer. Man muss aufpassen, dass man ihre Stimmen nicht überstrapaziert“, sagt Balthes. Zum Minigottesdienst lädt die Mariengemeinde Kinder im Kindergartenalter fast jeden Monat ein, über den Besuch der Gospelkids freuen sich alle. Sogar die kleinen Geschwisterkinder klatschen begeistert mit.

Wenn freitags um 16 Uhr für viele das Wochenende beginnt, treffen sich die Gospelkids und üben ihre Stimmen. Eingeladen sind Kinder von 6 bis 13 Jahren. Notenkenntnisse brauchen sie keine. Gesungen wird im Gartensaal der Mariengemeinde in Seckbach, An der Marienkirche 1.

Kontakt über die Gemeinde, Telefon 069 473141.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 9. Dezember 2015 in der Rubrik Kultur, erschienen in der Ausgabe , .

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Anne Lemhöfer interessiert sich als Journalistin und Autorin vor allem für die Themen Kultur, Freizeit und Gesellschaft: www.annelemhoefer.de.