Sie ist der älteste kirchliche Verein der Stadt, und in diesem Jahr wird sie 200 Jahre alt: die Frankfurter Bibelgesellschaft. 1816 wurde sie auf Initiative des Juristen und Theologen Johann Friedrich von Meyer gegründet. Neben seinen politischen Ämtern – als Frankfurter Senator und später als Bürgermeister – arbeitete Meyer an einer Revision der Lutherbibel. Seine Übersetzung, in der er neue wissenschaftliche Erkenntnisse in der Urtextforschung berücksichtigte, erschien 1819.
Weil sich damals noch kaum jemand ein Buch leisten konnte, verschenkte die Bibelgesellschaft in den Anfangsjahren vor allem Bibeln, zuerst an arme Dienstbotinnen auf dem Römerberg, später an Schulkinder oder Menschen in Krisensituationen. Auch die jeweils zeitgemäße Vermittlung biblischer Inhalte war Anliegen des Vereins.
Im zwanzigsten Jahrhundert war die Arbeit der Bibelgesellschaft vor allem mit den Namen der Pröpste Karl Goebels und Dieter Trautwein verbunden. Heute ist die Trägerschaft des 2003 gegründeten Bibelhaus Erlebnis Museums in Sachsenhausen das Hauptbetätigungsfeld des Vereins.