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Von – 9. März 2016

Jazzclub-Atmosphäre in der Jakobskirche

So stellt man sich ein Jazzkonzert vor: kleine Tische für sechs bis acht Personen, Knabbereien, gedämpftes Licht. Hinten im Saal eine kleine Bar mit Getränken und selbstgemachter Ingwer-Fruchtbowle. Bloß fand dies nicht in irgendeiner Halle statt, sondern in der Jakobskirche in Bockenheim.

Beim Konzert von „T.A.P“ – der Band „The Academic Project“ um Kirchenmusiker Bernhard Kießig – verwandelte sich die Bockenheimer Jakobskirche in einen Jazz-Club. Foto: Rolf Oeser

Beim Konzert von „T.A.P“ – der Band „The Academic Project“ um Kirchenmusiker Bernhard Kießig – verwandelte sich die Bockenheimer Jakobskirche in einen Jazz-Club. Foto: Rolf Oeser

Ausgerichtet hatte den Abend Kirchenmusiker Bernhard Kießig mit seinem Projekt „T.A.P“, was für „The academic Project“ steht. Die Stammband in der Besetzung mit Andreas Lehmann am Saxophon, Bernhard Kießig am Klavier, Markus Wach am Bass und Martin Standke am Schlagzeug feiert in diesem Herbst ihr zehnjähriges Bestehen. Die vier Musiker hatten sich an der Musikhochschule kennen gelernt. Dazu kam an diesem Abend mit Christoph Aupperlein noch ein spezieller Gast. Der Vibraphonist hat seine musikalischen Lehrjahre unter anderem in Paris, Brasilien und New York verbracht, lebt in Frankfurt und zeichnet sich durch eine weite musikalische Spannbreite zwischen Jazz, Salsa und Weltmusik aus.

Mit dem Stück „Nostalgia“ des berühmten Jazzbassisten Charles Mingus begann das Kirchenkonzert der anderen Art beschwingt und virtuos. Alle Musiker zogen hier gemeinsam an einem Strang. Danach wurde in Unterbesetzungen musiziert. „Una Canca“ etwa stellte unter Beweis, wie spannend Saxofon, Bass und Vibraphon zusammen klingen können, während „Falling Grace“, ein lyrisch gefärbes Werk aus der Feder von Steve Swallow, die Klangfarbe von Klavier und Vibraphon nebeneinander stellte.

Weiter ging es mit Kompositionen großer Jazzmusiker wie des unvergessenen Meisters des Tenorsaxophons, John Coltrane, oder des berühmten zeitgenössischen Pianisten Chick Corea. Mit dem Stück „Pianao novo” stellte dann auch Christoph Aupperle seine kopostitorische Fähigkeiten vor, der zudem in lehrreicher Art die Funktionsweise des diffizil zu spielenden Vibraphons mit seinen Metallplatten aufzeigte. „Gundega“ von Bernhard Kießig in der Besetzung Vibraphon, Bass und Saxophon sowie „Tired Giant“ von Andreas Lehmann in derselben Instrumentierung zeigten die kompositorische Raffinesse dieser begabten Musiker auf.

Nach dem beziehungsreichen Stück „Bound to be free” von Initiator Bernd Kießig erklang zur Zugabe noch einmal ein Klassiker: „La Fiesta” von Chick Corea, als ein virtuos gefeiertes Jazzfest daherkommend.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 9. März 2016 in der Rubrik Kultur, erschienen in der Ausgabe , .

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