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Von – 28. März 2016

Dreikönigsgemeinde in Sachsenhausen: Menschen im Glauben beheimaten

„Es treten wieder mehr Menschen in die Kirche ein, weil sie sich in ihrem christlichen Glauben verorten wollen, gerade auch in einer Zeit der Flüchtlingsströme“, sagt Silke Alves-Christe. Menschen in ihrem Glauben zu beheimaten, sei auch das wichtigste Anliegen der Dreikönigsgemeinde. Darin ist sich die Pfarrerin mit ihren Kollegen Thomas Sinning, Jürgen Seidl und Andreas Klein einig.

Große Gemeinde, viele Pfarrleute: Andreas Klein, Jürgen Seidl, Silke Alves-Christe und Thomas Sinning von der Sachsenhäuser Dreikönigsgemeinde. Foto: Rolf Oeser

Große Gemeinde, viele Pfarrleute: Andreas Klein, Jürgen Seidl, Silke Alves-Christe und Thomas Sinning von der Sachsenhäuser Dreikönigsgemeinde. Foto: Rolf Oeser

Zwischen Mainufer und Neu-Isenburg, zwischen Oberrad und Alt-Sachsenhausen erstreckt sich die mit 6155 Mitgliedern größte evangelische Gemeinde Frankfurts. Sie hat zwei Gottesdienstorte (die Dreikönigskirche am Mainufer und die Bergkirche am südöstlichen Ende des Südfriedhofs), sowie ein Gemeindezentrum und drei Kindertagesstätten. Mit vielen Möglichkeiten, sich im Glauben zu beheimaten: Gottesdienste für jedes Alter, Thomasmessen, Tischabendmahle, Turmgebete, liturgische Abendgebete, außerdem zwei Bibelkreise und einen Hauskreis. Wer den Zugang über Musik schätzt, findet Kantatengottesdienste, musikalische Vespern oder regelmäßige Konzerte unter der Leitung von Kantor Andreas Köhs.

Aus dem Glauben erwächst in der Gemeinde auch der Widerstand gegen Fluglärm. „Ich kann einfach nicht einsehen, dass wirtschaftliche Interessen so sehr in das Leben der Menschen eingreifen“, sagt Alves-Christe. Vor allem auf dem Sachsenhäuser Berg sei die Lärmbelästigung für viele Menschen eine existenzielle Bedrohung. Deshalb solidarisiert sie sich mit der Bürgerinitiative.

Eine engagierte Gemeindegruppe sorgt außerdem dafür, dass die Vergangenheit nicht aus dem Blick gerät: Menschen aus der Dreikönigsgemeinde, die dem Terror des NS-Regimes zum Opfer fielen, sollen nicht vergessen werden. Ein jährlicher Gedenk-Gottesdienst erinnert an die, die im Holocaust ermordet wurden. Die Gruppe beteiligt sich außerdem an der Verlegung von „Stolpersteinen“, also kleinen Gedenktafeln im Pflaster vor den letzten selbstgewählten Wohnorten von Opfern des Nationalsozialismus.

Doch auch Feiern gehört zum Gemeindeleben. Pfarrer Andreas Klein engagiert sich zusammen mit der Deutschordensgemeinde beim sommerlichen Deutschherrnfest rund um den Springbrunnen auf dem Walther-von-Cronberg-Platz. Getragen wird auch dieses Projekt von ehrenamtlichem Engagement. „Ohne die vielen Ehrenamtlichen, die oft sehr selbstständig arbeiten, wäre unser reichhaltiges Gemeindeleben nicht möglich“, sagt Pfarrer Thomas Sinning.

Pfarrer Jürgen Seidl ist bereits seit 26 Jahren in der Gemeinde und stolz auf das historische Gotteshaus. Die neugotische Dreikönigskirche war bei ihrer Einweihung im Jahr 1881 mit 81 Metern Turmhöhe noch das zweithöchste Gebäude Frankfurts (nach dem Dom). Mittlerweile ist sie eine touristische Attraktion am Museumsufer: Jeden Tag kommen rund 100 Besucher und Besucherinnen.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 28. März 2016 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .

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Stephanie von Selchow ist Redakteurin von "Evangelisches Frankfurt".