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Von – 22. Oktober 2016

Praunheim: Programm für Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren

Jugendliche in Praunheim haben jetzt ein neues Jugendhaus in der Heinrich-Lübke-Straße. Auch der evangelische Jugendclub, der voriges Jahr seine Räume an der Auferstehungskirche räumen musste, macht dort Angebote.

FOTO TAGESSATZ Frankfurt: Jugendclub Praunheim (Evangelischer Verein für Jugendsozialarbeit in Frankfurt am Main e.V.) neues Domizil in der Heinrich-Lübke-Straße 7, Praunheim. mit Johannes Löschner Foto aufgenommen am: 28.09.2016 Foto: Rolf Oeser

Johannes Löschner vom Jugendclub Praunheim im neuen Jugendhaus an der Heinrich-Lübke-Straße. Foto: Rolf Oeser.

„10 Liegestütze“, „Putzen“, „20 Cent zahlen“ – zehn Jugendliche und eine Sozialarbeiterin handeln aus, was sie tun müssen, wenn ihnen im neu eröffneten Jugendhaus in der Heinrich-Lübke-Straße 7 ein verbotenes Schimpfwort herausrutscht. Erlaubt sind nämlich nur fünf, die haben sie schon festgelegt. Das Jugendhaus hat erst seit Ende August geöffnet. Da geht es erst einmal darum, sich kennenzulernen und ein paar Regeln fürs Zusammensein aufzustellen.

„Das Interesse war vom ersten Tag an da“, erzählt Sozialarbeiter Johannes Löschner. „Jeder kennt hier jeden und alles spricht sich schnell herum. Außerdem liegen wir ja ganz zentral. Neben dem Rewe-City.“ Löschner ist Hauptamtlicher beim Jugendclub Praunheim, der vor einem Jahr sein Domizil in der Auferstehungsgemeinde in der Graebestraße aufgeben musste, weil die Gemeinde nicht mehr soviel Fläche zur Verfügung hat.

Jetzt gibt es im neuen Jugendhaus in der Heinrich-Lübke-Straße eine Art Dependance: Der Jugendclub Praunheim bietet dort zusammen mit  SAZ-Rock, einem Verein für interkulturelle Jugendarbeit, an drei Nachmittagen in der Woche Programm für Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren an. SAZ-Rock ist vor allem in der Mädchenarbeit stark, hinter dem Jugendclub Praunheim steht als Träger der Evangelische Verein für Jugendsozialarbeit. Es gibt noch einen dritten Partner, nämlich das Caritas Nachbarschaftszentrum, das Büroräume in der ersten Etage über dem Jugendclub angemietet hat. „Das ist eine ganze tolle Co-Existenz“,  sagt Löschner. „Wir nutzen nicht nur unsere Räume gemeinsam, sondern unterstützen uns auch durch Vernetzung im Stadtteil.“

Welche Angebote das Jugendhaus Heinrich-Lübke-Straße in nächster Zeit machen wird, richtet sich nach den Jugendlichen selbst. „Wir sind auf jeden Fall gut vorbereitet“, sagt Löschner. Neben den flexiblen Roll-Sofas steht ein Klavier, an der Wand lehnt eine Gitarre. Es gibt eine Küche, eine kleine Werkstatt mit Drehbank und im ersten Stock einen großen Tisch, an dem gespielt, gebastelt oder genäht werden kann. Die Computer in den Räumen der Caritas dürfen mitbenutzt werden, wenn Hausaufgabenhilfe oder Bewerbungstraining gewünscht werden. Auch Ausflüge in die Stadt sind angedacht. Reden kann man sowieso jederzeit mit den Sozialarbeitern

Ansonsten hat der Jugendclub Praunheim zur Zeit noch Asyl auf dem Dachboden des Gemeindehauses der Auferstehungsgemeinde gefunden. Er ist ebenfalls an drei Nachmittagen in der Woche geöffnet. Band-Raum und Gesangskabine, Video-Schneidetisch und Fotoausrüstung konnten aber nicht mit umziehen. „Wir haben in den vergangenen anderthalb Jahren Jugendliche verloren“, bedauert Löschner. Deshalb freut er sich darauf, wenn der Jugendclub Praunheim Anfang 2017 eine Etage in den ehemaligen Praunheimer Werkstätten beziehen wird. Dort kann dann endlich auch die medienpädagogische Arbeit, für die er bekannt ist, wieder aufgenommen werden.

Das Programm der beiden neuen Praunheimer Jugendhäuser soll sich in Zukunft möglichst unterscheiden. „Wir können uns ja jetzt optimal koordinieren und wollen Jugendlichen hier in der Gegend die Möglichkeit geben, ein breites Angebot zu nutzen“, sagt Löschner.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 22. Oktober 2016 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe , .

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Stephanie von Selchow ist Redakteurin von "Evangelisches Frankfurt".

Kommentare zu diesem Artikel

  • Johanna Helen Schier schrieb am 22. Oktober 2016

    Grundgütiger! Ich bin empört. So wird Jugendarbeit praktiziert im Jahr 2016? Putzen? Zehn Liegestütze? 20 Cent zahlen? Als Ausgleich für ein
    ausgesprochenes Schimpfwort?