Was an Weihnachten gefeiert wird, verstehen Kinder leicht: Geburtstag. Ostern hingegen ist kompliziert.

Eiersuchen und Osterhasen – was hat das mit Auferstehen zu tun? Foto: Rolf Oeser
Weihnachten mit Kindern ist einfach. Ein Stall, zwei Huftiere, drumherum die Bilderbuch-Familie (Mama, Papa, Zeugungsdetails in dieser Phase irrelevant), Engel, Jesusbaby, Sterne: Leuchtet ein, macht Spaß. Aber Ostern? So richtig kindgerecht und flüssig lässt sich die Geschichte von einem leeren Grab kaum erzählen. Dazu noch dieses merkwürdige Wort: auferstanden. Und ein Hase, der immer dazwischenhüpft.
Meine Kinder sind zwei und fünf und haben ihre eigene Logik. „Mama, der Osterhase ist das Christkind für Ostern, stimmt‘s?“, fragt meine Tochter. Kurz bin ich stolz. Transferleistung geglückt. Zwei Feste, zweimal was mit Kirche und Geschenken, auch wenn es beim zweiten eher Naturalien sind.
Ein bisschen etwas klarstellen will ich dann aber doch noch: „Nein, das stimmt nicht so ganz. Der Osterhase und Jesus haben nichts miteinander zu tun. Der Jesus an Ostern ist auch schon erwachsen, er ist auferstanden, so sagt man. In den Himmel, zu Gott.“ – „Mama, das heißt aufgestanden. Du hast das falsch gesagt. Können wir jetzt Eier färben?“
Ich bugsiere ein Ei nach dem anderen in Rote-Beete-Bio-Farbe, das Kind klebt Hasen-Aufkleber drauf. Wir haben ja schöne Kindergottesdienste hier in Seckbach, ich setze dieses Jahr wieder auf deren pädagogisches Team. Auch wenn unsere Kinder voriges Jahr dann am Ostersonntags aufgeregt zu uns ans Bett kamen: „Mama, Papa, ist der Osterhase schon aufgestanden? Können wir jetzt Eier suchen?“ Religiöse Erziehung ist learning by doing, und sie nimmt eben manchmal Umwege.