Die Diakonie Deutschland fordert eine bessere Entlohnung von Fachkräften der Altenpflege. Diese sollten genauso bezahlt werden wie Fachkräfte der Krankenpflege, sagte der Präsident der Diakonie Deutschland, Ulrich Lilie, in Frankfurt.
Die Wissens- und Qualitätsanforderungen in der Ausbildung sollten auf dem gleichen Niveau liegen. Daher appellierte Lilie an die Bundestagsfraktionen, das Anfang 2016 vom Bundeskabinett beschlossene Pflegeberufegesetz noch in diesem Sommer vor der Bundestagswahl zu verabschieden.
Ebenso verlangte der Diakoniepräsident eine bessere Refinanzierung der Pflege, um höhere Vergütungen realisieren zu können. Die Kommunen müssten für diesen Zweck gleichmäßig ausgestattet werden, sagte Lilie. Bisher gebe es große Unterschiede, was die Sozialämter zahlen könnten. Um den Eigenanteil der alten Menschen in Pflege stabil zu halten, müsse außerdem die Pflegeversicherung neu austariert werden.
Die Diakonie entlohne ihre Fachkräfte überdurchschnittlich, müsse aber die Gehälter trotzdem begrenzen, sagte Lilie. Sonst würden die Pflegeplätze so teuer, dass die Sozialhilfeträger billigere Einrichtungen vorzögen.
Mit einem Pflegeberuf müsse man gut eine Familie ernähren können, bekräftigte das Vorstandsmitglied der Diakonie Hessen, Harald Clausen. Dann wäre der Beruf auch für mehr Männer interessant. Aufgrund des Fachkräftemangels bräuchten die Einrichtungen auch Männer in der Pflege. Laut dem hessischen Pflegemonitor steige der Bedarf an Altenpflegekräften in Hessen bis 2030 um 80 Prozent oder 4.750 Personen. Bei der Diakonie Hessen sei derzeit eine unbesetzte Stelle im Durchschnitt ein halbes Jahr vakant, bis sie wieder besetzt werden könne.