Die Frankfurter Diakonie unterstützt in Bulgarien ein Projekt für früh geborene Babies und ihre Familien.
Mit Geld und Know-How unterstützt die Diakonie Frankfurt ein Projekt für Familien mit früh geborenen Kindern in Bulgarien. In der Hauptstadt Sofia wird bald eine Sonderpädagogin Eltern bei der Pflege und Frühförderung ihrer Kinder unterstützen.
„Die Idee dazu hatte ein Klinikarzt dort“, erzählt Sigrid Unglaub, die in Frankfurt den Bereich „Integrationshilfen für Menschen mit Behinderung“ leitet. „In Bulgarien kommen viele Frühchen direkt in ein Heim, weil die Familien mit der Situation überfordert sind und keinerlei Unterstützung erhalten.“
Das soll sich ändern. Im April war eine Delegation aus Frankfurt in Sofia, um bei der Einstellung einer Sonderpädagogin mitzuwirken und das Projekt der Öffentlichkeit vorzustellen. Im Juni kommt die Pädagogin zusammen mit einer Hebamme nach Frankfurt, um bei der Diakonie zu hospitieren. „Sie braucht nicht nur pädagogische, sondern auch kommunikative Fähigkeiten“, betont Carmen Lauer, die das Projekt als Leiterin der Frühförderung fachlich begleitet.
In Bulgarien sei eine ausgeprägte Pränataldiagnostik die Regel. Wenn dennoch Kinder mit Behinderungen geboren werden, sei das ein Tabuthema. „Oft wird die Schuld, wenn etwas nicht wie geplant läuft, bei den Müttern gesucht“, sagt Lauer. Anliegen der Initiative ist es auch, in dieser Hinsicht einen kulturellen Perspektivenwechsel anzuregen.
Das Projekt ist zunächst auf drei Jahre angelegt. Die dafür benötigten gut 60.000 Euro will die Diakonie über Spenden einwerben: Diakonie Frankfurt, IBAN: DE11 5206 0410 0104 0002 00, Spendenzweck: Frühstart Leben.