Im Herbst bekommt das Europaviertel ein kirchliches Zentrum in der Pariser Straße 4-6. Das Angebot wird von der evangelischen und katholischen Kirche gemeinsam betrieben.
Mitten in der City, zwischen Gallus und Kuhwaldsiedlung, ist auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs ein völlig neuer Stadtteil entstanden: das Europaviertel. Gut 3500 Wohnungen wurden dort in den vergangenen zehn Jahren gebaut, fast 7000 Menschen sind hierher gezogen. Bald wird es im Quartier auch einen kirchlichen Standort geben: Im Herbst beziehen die Dreifaltigkeitsgemeinde und das Ökumenische Zentrum ihre neuen Räume in der Pariser Straße 4-6.
„Bei den Planungen standen wir vor der Herausforderung, dass das Europaviertel von der Fläche her zu unterschiedlichen Kirchengemeinden gehört, aber ein eigenes Milieu darstellt“, sagt Pfarrerin Katja Föhrenbach. Sie ist für die evangelische Kirche mit einer halben Stelle für das neue Zentrum tätig. Einen katholischen Kollegen gibt es ebenfalls, auch die Kosten für Miete und Innenausstattung teilen sich die beiden Kirchen. „Wir möchten Angebote machen, die auf die Bedürfnisse der Menschen hier eingehen“, sagt Föhrenbach.
77 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner des Europaviertels sind jünger als 40 Jahre. Viele von ihnen verdienen gut, sind aber auch beruflich stark eingespannt. Etwa 30 Prozent sind christlich, darunter etwas mehr Katholische als Evangelische. Von den rund 30 Prozent Ausländerinnen und Ausländern kommen außergewöhnlich viele aus Asien, aus China, Korea oder Indien.
„Wir haben im Stadtteil Kontakte geknüpft und gefragt, was die Menschen sich von der Kirche wünschen“, berichtet Föhrenbach. Dabei hätten sich zwei Schwerpunkte gezeigt: Möglichkeiten zur Begegnung und Austausch über religiöse Fragen – allerdings nicht aus einer konfessionellen Sicht, sondern religionsübergreifend. „Als wir zu einem Stammtisch einluden, kamen auch eine Chinesin und ein Baha‘i“, erzählt Föhrenbach.
Gottesdienste wird das Zentrum nicht anbieten, dazu gibt es in den umliegenden Kirchen Gelegenheit, in der Friedenskirche in der Frankenallee oder in der Dreifaltigkeitskirche in der Funckstraße. Wer über die Aktivitäten des Zentrums informiert werden möchte, kann eine Mail schreiben an katja.foehrenbach.europaviertel@ekhn-net.de oder sich über Facebook vernetzen.