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Von – 6. Juli 2017

„Ökumenisches Kirchenmuseum“ wird Museum „794“

Konzept für neue Ausstellungsräume im Stadthaus vorgestellt

Frankfurts Bürgermeister Uwe Becker stellte das Konzept für das neue Museum „794“ vor. Becker ist auch Kirchendezernent.

Im Stadthaus im restaurierten Altstadtkern soll im Sommer nächsten Jahres der bisher unter dem Arbeitstitel „Ökumenisches Kirchenmuseum“ diskutierte Ausstellungsort verwirklicht werden.  „Das Museum wird der kulturgeschichtlichen Bedeutung des Ortes Rechnung tragen“, sagte Bürgermeister Uwe Becker (CDU). Der voraussichtliche Namen des Museums „794“ spiele auf die Synode Karls des Großen wahrscheinlich exakt an diesem Ort an, wo Grundmauern der früheren Kaiserpfalz zu sehen sind. „Das Museum soll aber nicht nur der Erinnerung dienen, sondern eine Brücke in die Gegenwart schlagen“, sagte Becker.

Das Konzept sehe vor, historische Exponate und zeitgenössische Kunstwerke zu Fragen gegenüberzustellen, die 794 wie heute relevant sind, sagte der Kurator, der Frankfurter Kunsthistoriker Pascal Heß. Auf der karolingischen Synode seien 56 Beschlüsse, sogenannte Kapitularien, zu Themen gefasst worden, die immer noch diskutiert würden. Als Beispiele führte er die Frage
der Legitimation von Macht, nach Bild und Abstraktion, Migration oder der Bedeutung von Netzwerken an.

Das Stadthaus bietet nach den Worten von Heß beim Eintritt in das Erdgeschoss Blicke in den „Archäologischen Garten“ mit den Grundmauern der karolingischen Königspfalz. Im ersten Stock ist im Foyer des für Vermietungen frei stehenden Saals eine Lichtinstallation geplant. Im zweiten Stock stehen zwei Räume für die Ausstellung zur Verfügung. In dem 25 Quadratmeter großen
Raum wird auf die Synode von 794 an diesem Ort eingegangen, in dem 65 Quadratmeter großen, hohen Raum ein historisches Objekt zu einem zeitgenössischen Kunstwerk in Beziehung gesetzt.

Die erste Ausstellung ab Sommer 2018 werde das religiöse Netzwerk rund um die Fürsten- und Bischofssynode veranschaulichen, erläuterte der Kurator. Von einer Vitrine mit einer Reliquie ausgehend werde ein Fadengespinst der japanischen Künstlerin Chiharu Shiota sich durch den Raum ziehen undverschiedene historische Ausstellungsstücke miteinander verbinden. Die in
Berlin lebende Künstlerin habe mit einer ähnlichen Installation 2015 denjapanischen Pavillon auf der Biennale bespielt. Die Ausstellungen sollten viertel- bis halbjährlich wechseln.

Das neue Museum ist mangels einer eigenen Sammlung auf Leihgabender anderen Frankfurter Museen angewiesen. Das Haus „794“ könnte die zentrale Kooperationsstelle der Frankfurter Museen am Gründungspunkt der Stadt werden. Die ursprüngliche Idee der Integration von Ikonen- und Dommuseum sei aufgrund der Platzknappheit aufgegeben worden, ergänzte
Becker. Der Umbau des Stadthauses solle weniger als eine Million Euro kosten. Als Betriebskosten seien jährlich 250.000 Euro geplant. Ein Kuratorium mit Vertretern der evangelischen und der katholischen Kirche sei geplant. Das Konzept müsse nun von den städtischen Gremien gebilligt werden. (epd)

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 6. Juli 2017 in der Rubrik Kultur, erschienen in der Ausgabe .

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