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Von – 5. September 2017

Evangelische Kirche in Hessen und Nassau führt die „Trauung für alle“ ein

Zwischen homosexueller „Segnung“ und heterosexueller „Trauung“ wird im hessen-nassauischen Kirchenrecht bisher noch sprachlich unterschieden. Aber nicht mehr lange, sagt der Pressesprecher.

Hat sich in seiner Laufbahn lange für die Gleichstellung homosexueller Paare in der Kirche engagiert: Pfarrer Nulf Schade-James (rechts) mit Ehemann David James. Foto: Ilona Surrey

Seit Juli wird in Deutschland rechtlich fast nicht mehr zwischen heterosexuellen und homosexuellen Ehen unterschieden (es gibt noch eine Ausnahme bei der Elternschaft lesbischer Ehefrauen). Diese Gleichstellung bei der „Ehe für alle“ will nun auch die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau möglichst schnell nachvollziehen.

Kirchliche „Segnungen“ homosexueller Paare sind zwar schon seit 15 Jahren erlaubt, sie werden aber sprachlich noch von heterosexuellen „Trauungen“ unterschieden. Nach Angaben von Pressesprecher Volker Rahn beschäftigt sich jetzt eine Arbeitsgruppe damit, die notwendigen kirchenrechtlichen Beschlüsse vorzubereiten, die einer der kommenden Synoden vorgelegt werden sollen.

Damit kommt ein Prozess des Umdenkens zum Abschluss, der noch gar nicht so alt ist: Als etwa Pfarrer Nulf Schade-James 1978 mit dem Theologie-Studium anfing, warnten die Ausbilder noch, dass schwule und lesbische Studierende sowieso keine Chance aufs Pfarramt hätten. Inzwischen lebt Schade-James mit Ehemann David im Pfarrhaus seiner Gemeinde im Gallus. Und sie sind nicht das einzige homosexuelle Pfarr-Ehepaar.

Wie steinig der Weg bis zu diesem „Happy End“ war, welche persönlichen und kirchenpolitischen Hürden dabei genommen werden mussten, beschreibt Schade-James in seiner gerade erschienenen, sehr persönlichen und offenen Autobiografie „Gottes Kleid ist bunt“. Das Buch kostet als E-Book 14,99 Euro (im Internet) und 17,50 Euro gedruckt (erhältlich über das Gemeindebüro Frieden und Versöhnung, Telefon 069 7392514). Der Erlös geht an die Gemeinde.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 5. September 2017 in der Rubrik Lebenslagen, erschienen in der Ausgabe , .

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Dr. Antje Schrupp ist geschäftsführende Redakteurin von Evangelisches Frankfurt. Die Journalistin und Politikwissenschaftlerin bloggt auch unter www.antjeschrupp.com.

Kommentare zu diesem Artikel

  • G. Mueller-Debus schrieb am 5. September 2017

    Super, dass solche Verbindungen auch unter Pfarrern nunmehr moeglich sind. Und , das muss einmal ganz klar gesagt werden, dies entspricht dem ureigenen Interesse einer wahrhaft protestantischen Kirche. Luther waere stolz auf Euch – liebe Pfarrer im Gallus !