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Etruskische Gräber erzählen vom Glauben des antiken Volks aus Italien

Götter, Dämonen und Rituale prägten den Alltag: In der etruskischen Kultur, die in Mittelitalien verbreitet war, bevor es römisch wurde,  hatte alles einen tiefen religiösen Sinn. Schriftzeugnisse  aus dieser Zeit gibt es kaum, dafür erzählen Urnen und Gräber die Geschichte. Jetzt auch im Frankfurter archäologischen Museum.

Etruskische Ohrringe. Foto: Ärchäologisches Museum Frankfurt

Verzierte Haarnadeln, bronzene Fibeln und goldene Ringe wurden den verstorbenen Etruskern und Etruskerinnen mit ins Grab gelegt, zumindest den höher gestellten: Einige dieser Grabbeigaben zeigt das Archäologische Museum in seiner aktuellen Ausstellung, die noch bis zum 4. Februar läuft. Unter dem Titel „Götter der Etrusker. Zwischen Himmel und Unterwelt“ stünden vor allem die Religion und Jenseitsvorstellungen des antiken Volkes aus Italien im Vordergrund, sagt der stellvertretende Museumsdirektor Carsten Wenzel.

Zu sehen sind archäologische Funde aus Museen in Nord- und Mittelitalien sowie aus den Sammlungen des Archäologischen Museums Frankfurt. Einiges davon ist in Deutschland zum ersten Mal zu sehen. Highlights sind nach Wenzels Einschätzung zum Beispiel kunstvolle Urnen aus Volterra sowie hochwertige etruskische Goldschmiedearbeiten aus Florenz und Volterra.

Da es Schriftzeugnisse aus dieser Zeit kaum gebe, seien Gräber und Grabbeigaben die wichtigsten Quellen, erklärt Kuratorin Natascha Bagherpour Kashani. Die persönlichen Dinge im Grab wie Trinkgeschirr, Waffen und Schmuck zeigen, dass man an ein Leben nach dem Tod glaubte. Im Grab einer Etruskerin etwa fand man neben ihrem Körper eine bronzene Spindel, die vielleicht auf ihre Tätigkeit in der Textilherstellung deutet.

Auch dass die Aschen-Kisten und Urnen sehr aufwändig gestaltet wurden, verrate viel über den etruskischen Glauben, so Kashani. Eine Aschenkiste aus Volterra aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. zeigt zum Beispiel eine reich gekleidete Dame, die auf einer Art Sofa liegt. Diese Statue bildet den Deckel der Kiste. Sie stellt wahrscheinlich die Verstorbene dar.

Eine andere Kiste der Schau zeigt einen Dämon, einen Delfin und eine Tür. Was auf den ersten Blick nicht so ganz zusammenpasst, macht nach genauerer Betrachtung doch einen Sinn: Nachdem der Verstorbene die Schwelle zur Unterwelt überschritten hat, erwartet ihn eine gefährliche Reise über ein von Dämonen bevölkertes Meer. Dort finden sich aber auch wohlgesonnene Tiere wie Delfine, die den Seelen der Toten auf ihrem bedrohlichen Weg helfen sollen.

Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet, mittwochs von 10 bis 20 Uhr, montags geschlossen. Führungen werden angeboten. Internet: www.archaeologisches-museum.frankfurt.de

 

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Beitrag von , , veröffentlicht am 20. Oktober 2017 in der Rubrik Kultur.

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