Psalm 104, von Luther überschrieben mit „Lob des Schöpfers“, schildert bildreich und hymnisch die Schöpfung der Welt und ist entstehungsgeschichtlich verwandt mit frühen Schöpfungserzählungen, etwa dem ägyptischen Aton-Hymnus des Echnaton. Mit mannigfachen Vertonungen von Psalm 104 befasst sich der Interreligiöse Chor Frankfurt in seinem aktuellen Projekt. Zum ersten Mal wird dabei im Kontext der Frankfurter Tehillim-Psalmen-Projekte neben Werken aus dem jüdisch-christlichen Kontext auch Musik aus dem islamischen Kulturraum zu hören sein. Der in Köln lebende irakische Komponist Saad Thamir stellt in einer Auftragskomposition Versen aus Psalm 104 verwandte Suren aus dem Koran gegenüber. Der Chor singt zudem Werke von Samuel David, John Dowland, Henry Purcell, Johann Sebastian Bach und Philipp Glass.
Am Montag, 23. Mai, 19.30 Uhr, gibt es eine Aufführung im Jüdischen Gemeindezentrum, ergänzt um einen interreligiösen Dialog zwischen der Judaistin Hanna Liss und dem Religionswissenschaftler und Ägyptologen Jan Assmann. Karten bei Musikalien Petroll im Oeder Weg 43.