„Geben ist seliger denn Nehmen“ – dieses Jesus zugeschriebene Zitat wird von der Psychologie bestätigt: Spenden macht glücklich. Dabei spenden Menschen aus unterschiedlichen Gründen.
Bei Greenpeace kommen 90 Prozent aller Spenden aufgrund einer Bitte an: Der Mensch will offenbar gebeten, um nicht zu sagen hofiert werden, bevor er gibt. „Solidarität ist eine starke soziale Norm“, sagt der Spendenexperte Kai Fischer. So findet sich das Motiv der Solidarität in allen Weltreligionen, im Christentum heißt es „Nächstenliebe“ oder „Barmherzigkeit“.
Auch Gefühle spielen eine Rolle. Deshalb ist das Spendenaufkommen nach Naturkatastrophen mit entsprechenden Fernsehbildern besonders hoch. Dabei wird mehr gespendet, je näher das Geschehen dem eigenen Kulturkreis ist: Nach dem Wirbelsturm Katrina wurde in Amerika deutlich mehr gespendet als etwa für den Kampf gegen Malaria.
Nicht immer steht das konkret zu unterstützende Projekt im Mittelpunkt. Oftmals will die Spenderin einfach eine Organisation unterstützen, „die die Welt besser machen will“, erläutert Fischer.
Der Vorgang des Spendens kann auch ein soziales Ereignis sein. So war es etwa beim „Ice Bucket Challenge“ vor zwei Jahren: Plötzlich schüttete sich alle Welt einen Eimer Eiswasser über den Kopf und filmte dieses Ereignis, als Zeichen, dass man sich an einer Spendenkampagne beteiligt hatte, und nominierte weitere Personen. Für die Eingeladenen war es eine Ehre, mitzumachen.
Eine besondere Form der Zuwendung ist auch die „Anlass-Spende“. Dabei wünscht sich ein Jubilar anstelle von Geschenken, dass seine Gäste einen guten Zweck unterstützen. Hier besteht keine Beziehung zwischen der begünstigten Organisation und den Spendenden, aber dem Jubilar zuliebe gibt man gerne „für den guten Zweck“. Und schließlich kann es beim Spenden auch um einen Nutzen für den Geber gehen, etwa um öffentliche Reputation. Vor allem Stiftungen seien „eine Möglichkeit, seinen Reichtum zu zeigen“, sagt Fischer.
In einer Zeit, die „Events“ liebt, ist das Spendensammeln jedenfalls schwieriger geworden. Zumal auch neue Kommunikationsformen andere Strategien erfordern. 90 Prozent der Spendenden seien heute über 60 Jahre alt, warnt Kai Fischer, was kein Wunder sei, denn trotz professionellen Fundraisings sammelten viele Organisationen, auch die Kirchen, noch immer hauptsächlich mit Briefen Spenden ein. Doch die Lebenswelt der mittleren Generation sei längst eine andere: „Wir brauchen andere Formen der Kommunikation“, betonte Fischer bei einem Fundraising-Forum der evangelischen Kirche in Frankfurt. Zumal sich die Arbeit der Kirche langfristig nicht alleine durch Kirchensteuern und Zuschüsse der öffentlichen Hand finanzieren lässt.
Friedrich Peter Niebling schrieb am 11. Juli 2016
Zu „Geben macht glücklich“
„Und schließlich kann es beim Spenden auch um einen Nutzen für den Geber gehen, etwa um ……….“ Es geht für den Geber immer um einen Nutzen!!! Einen Tatsächlichen, oder einen Vermeintlichen. Oder hat Jesus sich durch sein Wirken -einschließlich seiner Kreuzigung- nicht erst als Christus verwirklicht?