„Jetzt bin ich Nichtraucherin und entdecke wieder, wie gut alles riecht – das ist toll!“ Heike H. hat es geschafft, gemeinsam mit ihrem Freund Alex. Zehn Jahre lang hat sie geraucht, in den letzten Jahren ein Päckchen am Tag. Zum Jahresbeginn haben die beiden sich dann entschlossen, damit aufzuhören: „Morgens haben wir noch eine letzte Zigarette geraucht, und dann war Schluss“, erzählt Heike.
„Am Anfang war es schwer, aber mit jedem Tag wird es leichter. Manchmal hatte ich Angst, dass ich in eine Kneipe gehe und vergesse, dass ich jetzt Nichtraucherin bin.“ Im Freundeskreis rauchen fast alle und auch in der Familie. „Mir hat es geholfen, dass der Trend in der Gesellschaft hin zum Nichtrauchen geht“, sagt Heike. In U-Bahn-Stationen ist Rauchen mittlerweile verboten, in öffentlichen Gebäuden sowieso. In Gaststätten, Kneipen und Restaurants wird bald ein Nichtraucherschutz kommen. Bleibt der Preis: über vier Euro für ein Päckchen. Und trotzdem greifen immer noch ein Drittel der Männer und ein Viertel der Frauen in Deutschland regelmäßig zum Glimmstängel. Und jedes zweite Kind lebt in einem Raucherhaushalt und ist so durch Passivrauchen belastet.
Immerhin, mehr als die Hälfte derer, die rauchen, will eigentlich aufhören. Auf Dauer ist die Aussicht, erfolgreich „rauchfrei“ zu werden, am größten, wenn man das eigene Verhalten gut kennt und sich Strategien überlegt, um der Versuchung zu widerstehen: Dem einen kann es helfen, den Abschied von der Zigarette zu zelebrieren, dem anderen, sich Dinge zu besorgen, um die Hände zu beschäftigen – zum Beispiel Murmeln. Entspannungsübungen, Bewegung, Vermeidung von Langeweile, gesundes Essen, Nikotinersatztherapien oder auch eine grundlegende Zahnreinigung sind weitere bewährte Möglichkeiten.
Besonders hilfreich ist es, das soziale Umfeld einzubeziehen. Heike H. sagt: „Wenn ich nicht gemeinsam mit meinem Freund aufgehört hätte, würde ich es nicht schaffen, dann hätte ich einen Kurs besucht.“
Für alle, die mit dem Nichtrauchen Ernst machen wollen, bietet die Evangelische Suchtkrankenberatung regelmäßig Kurse an, die diesen Prozess begleiten. Viele Krankenkassen übernehmen dafür einen Teil der Kosten. Weitere Informationen unter Telefon 15059030.
p(autor). Gunda Höppner