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1. Februar 2009

Bibelmuseum zeigt einmaliges Prachtstück

Als älteste erhaltene illustrierte Handschrift des Neuen Testaments in deutscher Sprache ist die Ottheinrich-Bibel etwas ganz Besonderes: Sie wurde von mindestens vier Malern auf 146 Seiten bebildert und mit feinen Initialen und Ornamenten versehen.

In der Ausstellung „Prachtvoll – die kostbarste Illustrierte der Welt“ ist das kulturhistorisch bedeutende Buchzeugnis des Spätmittelalters und der Renaissance nun vom 28. Februar bis 10. Mai im Bibelmuseum, Metzlerstraße 19, zu bewundern.

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Die Handschrift wurde 1430 von Ludwig VII. dem Bärtigen von Bayern-Ingolstadt in Auftrag gegeben und hundert Jahre später auf Betreiben des Pfalzgrafen Ottheinrich fertiggestellt. Die inszenierte Ausstellung will Besucherinnen und Besucher in die Welt der mittelalterlichen Buchherstellung, das Leben Ottheinrichs und Ludwig des VII, sowie das Schaffen Mathis Gerungs, des wichtigsten Malers der Handschrift, zurückversetzen. Eine Malerwerkstatt führt vor Augen, wie Illustratoren damals gearbeitet haben. Pfalzgraf Ottheinrich, bekannt als genussvoller Renaissance-Fürst, lebt in Filmsequenzen auf. Gemälde aus dem Städel, Vorträge und Führungen ergänzen die Ausstellung.

Erst vor kurzem konnte eine Aufteilung der acht Bände der Ottheinrich-Bibel an unterschiedliche Eigentümer verhindert werden: Jetzt ist die gesamte Handschrift im Besitz der Bayerischen Staatsbibliothek, die sie im vergangenen Jahr restaurieren ließ. Dabei stellten die Restauratoren fest, dass auch bei vorsichtiger Handhabung die Gold- und Farbpartien der Handschrift äußerst gefährdet sind. Deshalb darf sie nur noch sehr selten im Original angesehen werden. In Frankfurt ist das nun für zehn Wochen möglich.

p(autor). Stephanie von Selchow

Artikelinformationen

Beitrag veröffentlicht am 1. Februar 2009 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .

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