p(einleitung). Neue und alte Texte von Friedrich Karl Barth
Nun habe er das letzte Mal das Feld bestellt, schreibt Friedrich Karl Barth im Vorwort zu seinem neuen Buch „Flügel im Augenblick“. Es umfasst Liedtexte, Gebete und Gedichte aus fast fünf Jahrzehnten, die der Dichter und Pfarrer allein oder mit Freunden verfasst hat.
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„Flügel im Augenblick“ ermöglicht Perspektiven für die Zeit, die morgen beginnt. Dabei hat Barth keinen Zukunftskatalog verfasst, doch schreckt das Buch auf schöne Weise aus Schlappheit und Ohnmacht auf – mit Mut lässt es ins Kommende gehen. Friedrich Karl Barth, der Erfinder des Kirchentags-Papphockers, hat von 1971 bis 1990 die Beratungsstelle für Gottesdienst in Frankfurt geleitet und viele Großveranstaltungen auf Kirchentagen gestaltet. Lieder wie „Kind, du bist uns anvertraut“, „Komm, bau ein Haus“ oder „Wir strecken uns nach dir“ sind in Gesangbücher und das Gedächtnis unzähliger Menschen eingegangen.
Beim Lesen treiben seine Worte neu aus – einige sind ohnehin gerade erst verfasst, anderes ist Jahrzehnte alt und kommt einem mit einer verwirrend gegenwärtigen Kraft nahe. Wer diese Worte liest, wird die hilflosen Hauruckparolen der Machertypen nicht mehr hören können. Barths Poesie gleicht einem immerwährenden Traum von all dem Wundervollen, das im nächsten Augenblick schon möglich ist, im Himmel und auf Erden.
Da hofft einer auf endlos viel, weil er Kränkung, Krampf und Tod nicht übergeht, wie das die heutige Apothekenpsychologie anordnet. Tauwetter! Seelen finden aus Eisschränken hinaus, die die Vertreter der Empfindungslosigkeit zu Tausenden vertreiben.
Friedrich Karl Barths Sprache ist musikalisch, tänzerisch, kindlich, pfiffig, hintergründig und auf geniale Weise einfach. Sie überrascht mit wundersamen Fügungen, die ins Geheimnis Gottes segeln lassen – über den Augenblick hinaus. Das vielleicht Betörendste ist, dass der Autor mit diesem Buch einem seiner Wünsche in vollen Zügen selbst entspricht: „Zeig, wovon du lebst. Gib dich aus.“
p(autor). Georg Magirius
p(hinweis). Friedrich Karl Barth: Flügel im Augenblick, Strube Verlag, München 2009, 18 Euro. „Evangelisches Frankfurt“ verlost unter allen Interessierten fünf Exemplare, zur Teilnahme einfach E-Mail, Postkarte oder Fax schicken.
p(hinweis). *Nachtrag:* Für das Buch „Flügel im Augenblick“ wurden Monika Grimm, E. Kraenkel, Marlies Odié und Cornelia Schieferstein ausgelost.