Ein „Zauberbrief“ soll Interesse wecken
Viele Kinder in Frankfurt sind nicht getauft, obwohl Mutter oder Vater Mitglied in der evangelischen Kirche sind. Warum eigentlich nicht? Mit einer außergewöhnlichen Aktion wollen elf Gemeinden aus dem Frankfurter Westen der Sache auf den Grund gehen. Anfang Juni bekommen diese Kinder, zumindest die bis Zehnjährigen, besondere Post: ein großer lila Briefumschlag, der eine Überraschung erhält. Denn auf den ersten Blick steht auf dem Brief gar nichts drauf. Erst, wenn man das Papier in Wasser taucht, wird die Schrift sichtbar – ebenso wie ja auch die Taufe traditionell mit Wasser besiegelt wird.
Ingesamt tausend Briefe sollen verschickt werden. Sie enthalten neben dem „Zauberbrief“ mit der Taufeinladung auch das Angebot, ein umfassenderes, kostenloses „Taufpaket“ zu bestellen, oder sich persönlich von der Pfarrerin oder dem Pfarrer beraten zu lassen. Das Taufpaket können auch Familien aus anderen Stadtteilen bekommen (Telefon 069 21651111).
Die Aktion ist von der Evangelischen Öffentlichkeitsarbeit mit der Werbeagentur Ogilvy One entwickelt worden. Bei einem Pilotversuch in Westfalen haben zehn Prozent der angeschriebenen Eltern ihre Kinder zur Taufe angemeldet.
Dr. Antje Schrupp ist geschäftsführende Redakteurin von Evangelisches Frankfurt. Die Journalistin und Politikwissenschaftlerin bloggt auch unter