Angesichts der Flüchtlinge aus Nordafrika hat der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung ein gemeinsames und humanes Handeln der Europäischen Union gefordert. „Nun können wir zeigen, was uns unsere Werte wie Freiheit und Menschenrechte wirklich wert sind“, erklärte Jung, der auch Vorsitzender der Kammer für Migration und Integration der Evangelischen Kirche in Deutschland ist.
Die EU-Mitgliedsstaaten hätten mit den autoritären Regierungen in Tunesien und Libyen zur Abwehr von Flüchtlingen eng kooperiert. Das sei zulasten von Schutzsuchenden gegangen, die etwa in Libyen dann Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt gewesen seien. Die EU müsse die Frage der Flüchtlinge anders lösen, forderte Jung. Europa sei nicht nur eine Wirtschaftsgemeinschaft, sondern auch eine Werte- und Solidargemeinschaft. Wenn Italien, wo die meisten Flüchtlinge ankommen, mit der Situation überfordert sei, müssten andere EU-Staaten einspringen.