Ingmar Maybach und seine „Christlich Satirische Union“erstmals in Frankfurt
Es ist eine gelungene Mischung aus Sketchen, Songs und gespielten Szenen, die die von Ingmar Maybach ausgerufene „CSU“ – „Christlich Satirische Unterhaltung“ – zum Erfolg werden lassen. Da ist etwa die Rede von „Halbierung der Beerdigungskosten durch effizientes Sterben“. Oder der der Ikea-Katalog wird auf theologische Hinweise durchforstet, wobei Maybach beim Schrankprogramm „Pax“, zu Deutsch „Frieden“, fündig wird.
Der Satiriker, Theologe und Ex-Gemeindepfarrer wurde bei seinem Auftritt in der Lutherkirche im Nordend von zwei Engel-Statisten unterstützt: Vikar Sven Sabary und Pfarrer Reiner Haberstock posierten mit Flügelchen um den Arm, während Maybach Leonard Cohens Lied „Susanne“ paraphrasierte.
Stichwort Zielgruppenansprache: Der Mann mit dem Langhaarzopf sinniert über das Konzept „Vielfliegergottesdienst“, der sich speziell an Gemeindemitglieder wendet, die viel in der Welt herumkommen, von denen aber auf Nachfrage niemand sich im Publikum befindet. Autobiografisch wird’s, wenn der gebürtige Berliner erzählt, wie es ihn in den Odenwald verschlagen hat, und in einem Lied in dorischer Kirchentonart den Sting-Hit „Englishman in New York“ präsentiert, wobei er Dorfnamen dieses Landstrichs Rap-artig aufzählt.
Köstlich auch, wie Maybach erklärt, dass sich Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Hilfe eines alten Pfadfinder-Liederbuchs auf internationalen Konferenzen fremdsprachlich durchsetzt. Dann stimmt der ganz pfarrermäßig in Schwarz Gekleidete den „Arbeitslosenblues“ in Zeiten von Hartz IV an. Mitsingen erlaubt und sogar gewünscht.