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Von – 5. März 2012

Gemeinde rehabilitiert Marie Paquet-Steinhausen

Marie Paquet-Steinhausen im Portrait.

Die Maria-Magdalena-Gemeinde in Sachsenhausen will die Frankfurter Malerin Marie Paquet-Steinhausen (1881-1958) offiziell rehabilitieren. Sie war von Mitgliedern der Gemeinde beschuldigt worden, an der Vernichtung der Werke ihres Vaters, des Malers Wilhelm Steinhausen, Schuld gewesen zu sein.

Steinhausen hatte den Innenraum der Lukaskirche mit 21 Gemälden ausgeschmückt. Es war die wohl teuerste Ausmalung einer protestantischen Kirche im 20. Jahrhundert. Am 22. März 1944 brannte die Lukaskirche beim Bombenangriff auf Frankfurt vollständig aus, und die Gemälde wurden zerstört.

Marie Paquet-Steinhausen war beschuldigt worden, sie habe trotz der möglichen Gefahr entschieden, dass die Werke ihres Vaters in der Kirche verbleiben. Im Jahr 2007 kamen jedoch Akten zu Tage, die beweisen, dass die drei eigentlich Hauptverantwortlichen ihre Schuld nur auf die Malerin abgewälzt hatten. Das sei ihnen auch wegen der jüdischen Wurzeln von Paquet-Steinhausen leicht gemacht worden.

Als Rechtsnachfolger dieser drei „Leugner“ wird die Maria-Magdalena-Gemeinde Marie Paquet-Steinhausen am Donnerstag, 9. März, um 19.30 Uhr in einem Gottesdienst mit anschließendem Vortrag in der Lukaskirche, Gartenstraße 67, rehabilitieren.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 5. März 2012 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .

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Dr. Antje Schrupp ist geschäftsführende Redakteurin von Evangelisches Frankfurt. Die Journalistin und Politikwissenschaftlerin bloggt auch unter www.antjeschrupp.com.