Hinweis

Diese Website wurde am 28. November 2017 archiviert. Neues Online-Angebot: Evangelische Kirche in Frankfurt.

Aktuell

Von – 4. Juni 2012

Mit bockigen Kindern zurechtkommen

Kinder können nerven – wenn sie tagträumen, trotzig sind, pubertär herummosern. Tipps, wie Eltern souverän mit bockigen Kindern zurechtkommen.

Foto: Wanja Jacob/Fotolia.com

„Nein, nein, will nicht“ – Ab zwei Jahren kommen Kinder in die Trotzphase, ab vier können sie „Nein“ sagen, quengeln und Erwachsene absichtlich unterbrechen.

Mit sieben, acht Jahren beginnen sie „tagzuträumen“ und vergessen öfter mal den Sportbeutel oder Ähnliches. Die Pubertät beginnt heute bei Mädchen bereits ab neun Jahren, bei Jungen ab elf. Und dann wird es für viele Eltern richtig nervig.

„Für viele ist es eine Erleichterung, dass das ganz normale Entwicklungsphasen sind und sie anstrengendes Verhalten ihrer Kinder nicht auf sich persönlich beziehen müssen“, sagt Ingrid Zeller, die bei der Evangelischen Familienbildung in Sachsenhausen Kurse und Workshops zu dem Thema hält. Gut zu wissen sei auch, dass Kinder gerade in einer Familie, in der sie geliebt werden, gerne mal „auf die Pauke hauen“. In der Schule oder bei Freunden wüssten sie sich meistens durchaus zu benehmen.

Trotz und Pubertät haben auch etwas Positives

Zudem hätten Trotz und Pubertät auch etwas Positives: „Wenn Kinder etwas Neues ausprobieren und ihre Grenzen ausgelotet haben, werden sie sicherer und selbstbewusster, also meistens auch ein Stück unabhängiger und erwachsener“, erklärt Zeller.

Sie gibt Eltern vor allem einen Rat: „Kümmern Sie sich um sich selbst!“ Denn nur wer Kraft hat, könne den Anforderungen des Alltags und schwierigeren Kinder-Phasen gelassen und vielleicht sogar mit Humor begegnen. Mütter von kleinen Kindern, die viel Zeit zuhause verbringen, könnten bei einem lange Telefongespräch mit einer Freundin auftanken. Ab und zu sei es gut, sich einen Tag nur für sich allein zu gönnen. Eltern von pubertierenden Kindern wiederum sollten sich bewusst mehr Zeit nehmen für die Paarbeziehung, den Freundeskreis oder Hobbys.

Dabei gebe es keine Pauschalrezepte, betont Zeller: „Jede Mutter muss für sich selbst herausfinden, was ihr gut tut.“ Bei Extrembelastungen empfiehlt sie „Notausgänge“ wie richtig laut Musik zu hören, im Auto einfach mal loszuschreien, auf einen Box-Sack einzuschlagen oder sich beim Joggen richtig auszupowern – je nach persönlicher Vorliebe.

Den Kindern sagen, dass man sie liebt

Wenn Eltern von ihren Kindern genervt sind und wütend werden, sei es in jedem Fall wichtig, zwischen Kind und Tat zu trennen, betont die Erziehungsexpertin. Man sollte ihnen deutlich sagen, dass man sie liebt, aber dennoch diese Tat oder jenes Verhalten klar ablehnt.

Eltern, die ihren pubertierenden Kindern Dinge entgegen halten wie: „Du bist mir egal!“, „Mach doch, was du willst“ oder „Ich kann nicht mehr“, senden falsche Signale und machen die Beziehung nur noch angespannter. Besser sei es, zwar in der Sache hart zu bleiben, aber deutlich zu machen: „Ich streite mit dir, weil du mir wichtig bist.“

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 4. Juni 2012 in der Rubrik Lebenslagen, erschienen in der Ausgabe , .

Artikel teilen: E-Mail Facebook Twitter Google+

Stephanie von Selchow ist Redakteurin von "Evangelisches Frankfurt".