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Von – 27. Januar 2013

Fachkräfte ganz dringend gesucht

Allein die evangelische Kirche sucht in Frankfurt bis Jahresende noch 140 Erzieherinnen und Erzieher für ihre Krabbelstuben und Kitas. Bürokratische Hürden bei der Anstellung von Kita-Personal machen die Sache nicht leichter.

Braucht noch ganz viele Kolleginnen und Kollegen: Erzieherin Sarah Kollmann mit Krabbelkindern in der neuen Krabbelstube Kirchwiese der Bornheimer Wartburggemeinde, die vor wenigen Monaten eingeweiht wurde. Foto: Ilona Surrey

Während die Baumaßnahmen für die Schaffung neuer Kinderbetreuungsplätze durch das Diakonische Werk Frankfurt zügig vonstatten gehen, bereitet der Mangel an Personal noch große Sorgen: Alle Träger suchten händeringend Erzieherinnen und Erzieher, weiß Kurt-Helmuth Eimuth, der Leiter des Arbeitsbereiches Kindertagesstätten. Er schaltet daher bereits seit drei Jahren im Umfeld von hundert Kilometern entsprechende Annoncen. Dennoch müssen bis Jahresende noch schätzungsweise 140 Pädagoginnen und Pädagogen gefunden werden.

Evangelische Kirche zweitgrößter Träger bei Kinderbetreuung

In Frankfurt spielt die evangelische Kirche im Bereich der Kinderbetreuung eine maßgebliche Rolle. Mit weit mehr als 5000 Plätzen fungiert sie seit Jahren als zweitgrößter Träger nach der Stadt. 78 Kindertagesstätten befinden sich gegenwärtig in den Händen von Gemeinden, 18 Krabbelstuben, zwei Kinder- und Familienzentren sowie eine Spiel- und Lernstube unterhält das Diakonische Werk des Evangelischen Regionalverbandes.

Da Frankfurt laut Prognosen in den nächsten Jahren um etwa 40.000 Einwohnerinnen und Einwohner wachsen wird und ab August der gesetzlich verbriefte Anspruch auf einen Betreuungsplatz auch für Krabbelkinder besteht, wird der Verband bis zum Jahresende 14 Einrichtungen räumlich erweitert oder völlig neu errichtet haben. Dadurch stehen weitere 700 Plätze für Kinder unter drei Jahren zur Verfügung.

Diakonie sucht gezielt Fachkräfte im Ausland

Um die klaffende Personallücke zu füllen, hat die Diakonie Frankfurt bereits eigens Mitarbeiterinnen eingestellt, die im Ausland, vor allem in Spanien, Portugal, Ungarn und Polen, um Fachkräfte werben. Eimuths Erfahrung nach ist es auch kein Problem, dort geeignete Leute zu finden. Große Schwierigkeiten würden dagegen die „bürokratischen Hürden und der enormen Eingliederungsaufwand“ bereiten. So müssten beispielsweise die Berufsabschlüsse erst anerkannt sowie ausreichende Deutschkenntnisse nachgewiesen werden.

Um zumindest die Frage der Unterkunft für die neu nach Frankfurt kommenden Fachkräfte zu lösen, hat das Diakonische bereits vier Wohngemeinschaften eingerichtet. Der Leiter des Diakonischen Werks Pfarrer Michael Frase ist zuversichtlich, auf mittlere Sicht das Personalproblem in den Griff zu bekommen. Allerdings wird wohl manche Einrichtung sich erst langsam mit kinder füllen können, da Erzieherinnen zunächst nicht in ausreichender Zahl eingestellt werden konnten.

Ausbauprogramm von 40 Millionen Euro

Das vor etwa fünf Jahren gestartete Programm zum Ausbau der Kinderbetreuungsplätze, stuft Frase, als das „größte aller Zeiten“ ein. Über vierzig Millionen Euro verschlingt das ambitionierte Projekt, mehrheitlich stammen sie von Bund, Stadt und Land. Aus den Töpfen des Evangelischen Regionalverbandes fließen nach Frases Angaben rund fünf Millionen. Dafür besitze man eine Reihe neuer Gebäude sowie einen umfassend sanierten und energetisch aufgerüsteten Altbestand.

Auch in ideeller Hinsicht sei dieser Kraftakt beim Ausbau der Kinderbetreuung eine lohnende Investition, sagt Frase. Das pädagogische Engagement sei längst ein „Markenzeichen der evangelischen Gemeinden und des Diakonischen Werks“, die Einrichtungen ein „wunderbarer Ort, um als Kirche präsent zu sein“.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 27. Januar 2013 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe , .

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