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Von – 23. Mai 2013

Der 22. Mai soll Friedenstag werden

Zum Gedenken an die vor 30 Jahren von einem Starfighter getötete Pfarrersfamilie Jürges wird vorgeschlagen, den 22. Mai in Frankfurt zum „Friedentag“ zu machen.

Freunde und Angehörge der Familie Jürges versammelten sich auf dem Obberräder Waldfriedhof. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Freunde und Angehörge der Familie Jürges versammelten sich auf dem Obberräder Waldfriedhof. Foto: Kurt-Helmuth Eimuth

Der Todestag der vor 30 Jahren durch den Absturz eines Starfighters getöteten Frankfurter Pfarrersfamilie Jürges soll ein „Friedenstag“ werden. Dies schlug gestern Pfarrer Karsten Petersen während einer Andacht am Grab der Familie auf dem Oberräder Waldfriedhof vor: „Wäre es nicht an der Zeit, den 22. Mai in Frankfurt in Zukunft zu einem Friedenstag zu machen, einen Tag, an dem die evangelische Kirche, vielleicht gemeinsam auch mit der katholischen Kirche und mit anderen Religionsgemeinschaften regelmäßig das Thema „Wie kann es Frieden geben in unserer Welt?“ mit klugen und informativen Veranstaltungen gestaltet?“

Am Pfingstsonntag, dem 22. Mai 1983, war während einer Flugschau auf dem damaligen militärischen Teil des Rhein-Main-Flughafens ein kanadischer Kampfjet abgestützt und hatte den Wagen der Pfarrersfamilie getroffen. Martin Jürges (40), seine Frau Irmtraud (38), seine Mutter Erna (77) und seine beiden Kinder Katharina (1) und Jan (11) starben sofort am Unglücksort nahe der heutigen Commerzbank-Arena. Die 19-jährige Nichte Gesine Wagner erlag knapp drei Monate später ihren schweren Verbrennungen. Karsten Petersen, damals Pfarrer in der benachbarten Weißfrauengemeinde, knüpfte an die Pressemitteilung des Kirchenpräsidenten Volker Jung an. Sie war mit „Ihr Vermächtnis ist der Frieden“ überschrieben. „Das sollte sichtbare Konsequenzen haben“, so Petersen. Schließlich sei die Infrastruktur mit Akademie und Friedenspfarramt vorhanden.

Petersen erinnerte auch daran, dass die Unfallursache immer noch nicht geklärt sei. Die Akten seien unter Verschluss gehalten worden. „Das Militär hat sein eigenes Recht geschaffen, nichts dringt nach außen“, kritisierte Petersen. Nach 30 Jahren wäre es wohl an der Zeit die Archive zu öffnen.

Im Gutleutviertel gedachten gut vierzig Personen am Familie-Jürges-Platz vor dem Behördenzentrum der Familie, und im Kaffee Nußknacker wurden Texte der Verstorbenen verlesen.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 23. Mai 2013 in der Rubrik Gott & Glauben, Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .

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Kurt-Helmuth Eimuth ist Mitglied in der Redaktion von "Evangelisches Frankfurt". Mehr über den Publizisten und Erziehungswissenschaftler ist auf www.eimuth.de zu erfahren.