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Von – 1. Juli 2013

Einklang mit der Schöpfung

Die Lebensregeln der Hildegard von Bingen sind gefragt

„Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel sein“ lehrte Hildegard von Bingen. Die berühmte Äbtissin des Mittelalters war in der Heilkunde ebenso bewandert wie in Glaubensdingen. Ihr Name steht heute bei vielen für eine gesunde, ganzheitliche Lebensweise, und entsprechend groß ist der Zuspruch, wenn es einen Vortrag über sie gibt.

Viele Blüten, zum Beispiel Stiefmütterchen, sind essbar und bringen auch mal andere Aromen auf den Teller. Hildegard von Bingen hat die Nähr- und Heilwirkung von zahlreichen Blumen und Blüten in ihren Werken akribisch beschrieben. Foto: Dieter Sell, epd-Bild

Viele Blüten, zum Beispiel Stiefmütterchen, sind essbar und bringen auch mal andere Aromen auf den Teller. Hildegard von Bingen hat die Nähr- und Heilwirkung von zahlreichen Blumen und Blüten in ihren Werken akribisch beschrieben. Foto: Dieter Sell, epd-Bild

Das war auch in der Rödelheimer Cyriakusgemeinde nicht anders, wo die Heilpraktikerin und Hildegard-Kennerin Regina Holzinger über diese „rundum geniale Frau“, wie sie sagte, referierte. Mitgebracht hatte sie Bücher sowie „Hildegard-Medizin“ und „Hildegard-Nahrung“, zum Beispiel Dinkelbrot und Herzwein aus Petersilie, Wein und Honig. Doch nicht nur am Rezept für den Herzwein war das Interesse des Publikums groß, sondern auch an Hildegards Leben, Glauben und Gesundheitslehre.

Hildegard von Bingen war Theologin, Naturforscherin, Dichterin und Visionärin. Sie wurde 1098 als zehntes Kind einer adeligen Familie geboren und lernte schon mit fünfzehn Jahren das Klosterleben kennen.

1136 wurde sie geistliche Mutter der Benediktinnerinnen-Gemeinschaft des Klosters Disibodenberg in der Nähe von Alzey, doch zehn Jahre später gründete sie mit einigen Mitschwestern und gegen viele Widerstände ein eigenes, rein weibliches Kloster auf dem Rupertsberg in Bingen. 1165 fing sie mit dem Bau des Klosters in Eibingen an, das heute ihren Namen trägt. Schon als Kind hatte Hildegard Visionen, doch erst im Alter von 42 Jahren begann sie, ihr Wissens niederzuschreiben, systematisch gegliedert in mehreren Büchern. Sie sind die Quellen für die Lebens-, Glaubens- und Gesundheitsregeln nach Hildegard. Wichtigster Punkt: Hildegard sieht den Menschen als Teil der göttlichen Schöpfung, und Heilung als einen Prozess innerhalb der Schöpfung.

„Sie hilft uns, Brücken zu bauen von unserer alten krankmachenden Lebenseinstellung zu einer neuen, gesünderen“, war Holzinger überzeugt, und nannte die wichtigsten Hildegard-Regeln: ein Leben im Wechsel von Arbeit und Ruhe und im Einklang mit der Natur, die Reinigung des Körpers von „schlechten Säften“, sowie die Reinigung der Seele, wenn Laster wie „galliger Zorn“ überhand nehmen.

Was an diesem Abend eher theoretisch blieb, wird bei einem Workshop am Dienstag, 17. September, konkret. Denn dann wird in der Cyriakusgemeinde ganz praktisch „nach Hildegard“ gekocht und das ein oder andere Heilmittel selbst hergestellt. Informationen und Anmeldungen über Magdalena Lucas, ev.regenbogen.mlucas@gmx.de, Telefon 069 342075.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 1. Juli 2013 in der Rubrik Gott & Glauben, erschienen in der Ausgabe .

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