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Von – 18. Juli 2013

Frankfurter Kirche vertieft Kontakte nach Ägypten

Bei einem Besuch in Kairo haben Vertreterinnen und Vertreter des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt und der Johanniter Unfallhilfe die Kontakte mit der presbyterianischen Kirche Ägyptens verstärkt. Auch Treffen mit anderen christlichen Konfessionen, dem Islam, sowie mit Parlamentariern standen auf dem Programm.

Übergabe der Johanniter-Rettungswagen: Unter der Leitung von Pfarrerin Esther Gebhardt besuchte eine Delegation aus Frankfurt die evangelische Partnerkirche in Ägypten. Foto: eoa

Übergabe der Johanniter-Rettungswagen: Unter der Leitung von Pfarrerin Esther Gebhardt besuchte eine Delegation aus Frankfurt die evangelische Partnerkirche in Ägypten. Foto: eoa

Der Präsident der evangelisch-presbyerianischen Nilsynode, Ekram Lamie sagte, ein Besuch in diesen unsicheren Zeiten drücke besondere Solidarität aus und sei für die evangelischen Christinnen und Christen in Ägypten sehr wichtig und ermutigend. Die presbyterianische Kirche gehört mit rund 800.000 Mitgliedern zu den kleineren Religionsgemeinschaften des Landes. Sie umfasst nur zehn Prozent der Kopten, die ihrerseits einen Anteil von etwa zehn Prozent der Gesamtbevölkerung stellen. Die Kirche engagiert sich unter anderem im Bildungsbereich mit Schulen, in denen landesweit insgesamt 3000 Lehrerinnen und Lehrer 28.000 Kinder und Jugendliche unterrichten.

Zehn Stunden, bis der Rettungswagen kommt

Zudem betreibt sie ein „Medical-Center“ in Kairo, zu dem ein Hospital und eine Betreuungseinrichtung für ältere Menschen gehören. Für diese Arbeit übergab die Frankfurter Delegation zwei Rettungswagen und einen Transporter. Sie waren bis vor zwei Jahren für die Johanniter Unfallhilfe im Einsatz. Wie dringend vor allem die Krankenwagen benötigt werden, wurde im Gespräch mit Klinikärzten deutlich. Sie berichteten, dass bedingt durch den Mangel an Fahrzeugen und den dichten Verkehr in den ägyptischen Städten die Zeit, bis ein Krankenwagen nach einem Notruf am Einsatzort eintrifft, in manchen Regionen um die zehn Stunden betrage.

An der Al-Azhar-Universität traf die Gruppe aus Frankfurt mit dem Groß-Imam Mahmoud Azab zu einem Austausch über den interreligiösen Dialog zusammen. Azab betonte, es gehe unabhängig von der Religion darum, eine ägyptische Identität auszubilden, zu der Freiheit und Gerechtigkeit gehören. Die Vorstandsvorsitzende des Evangelischen Regionalverbandes, Pfarrerin Esther Gebhardt, betonte, sie sei froh, „dass wir in Frankfurt erzählen können, dass sich führende Köpfe von Al-Azhar für einen gewaltfreien Weg des Dialoges einsetzen.”

Hoffen, dass die Menschen im Land bleiben und nicht fliehen

Beim Besuch des koptisch-katholischen Patriarchen, Ibrahim Isaac Sidrak, standen Fragen der Zusammenarbeit zwischen den christlichen Konfessionen im Mittelpunkt. Die koptisch-katholische Kirche ist mit der römisch-katholischen Kirche vereinigt und zählt rund 197.000 Gläubige. Wie der Patriarch betonte, gebe es im Hinblick auf den Dialog zwischen den Konfessionen in Ägypten in der letzten Zeit erhebliche Fortschritte. Die Ursache für viele politische Probleme Ägyptens sieht Sidrak vor allem in der Einflussnahme von außen. So hätten unter anderem Interventionen der USA und Saudi Arabien dafür gesorgt, dass auch die Muslime des Landes untereinander gespalten seien.

Der koptisch-orthodoxe Patriarch Tawadros II., Oberhaupt der größten christlichen Kirche in Ägyptens, empfing die Frankfurter Delegation in der Kairoer Kathedrale. Auch er bedankte sich für die Solidarität „gerade in dieser Zeit der Unruhe und politischen Unsicherheit“ und bat darum, für die Menschen in Ägypten zu beten – auch dafür, dass sie in Krisenzeiten in ihrem Land bleiben und nicht fliehen.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 18. Juli 2013 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe , .

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