Die Künstlerin und Architektin Anke Wünschmann bezieht die Menschen im Stadtteil ein. Ihr „Mobiles Museum Frankfurt“ war in der ersten Etappe im Gallus.
„Mobiles Museum Frankfurt“– so hat die Künstlerin und Architektin Anke Wünschmann ihr Projekt genannt, das in diesem Sommer gestartet ist. Dabei geht sie in verschiedene Stadtteile und gestaltet dort gemeinsam mit den Menschen künstlerische Aktionen. Unterstützt und kuratiert wird das Projekt von der Evangelischen Zukunftsstiftung.
Als Auftakt wählte Wünschmann das Gallus, weil sie glaubt, dass hier „besonders neugierige Menschen“ leben. Im Juli war ihr mobiles Museum dort an mehreren Tagen im Einsatz, und zwar immer an einem anderen Ort: vor dem Gallustheater, vor der katholischen Kirche, vor einer Pizzeria. Dort baute die Künstlerin dann eine Box auf, in der ein mobiles Fotostudio untergebracht war: Wer wollte, konnte dort von sich selbst ein Foto machen, ähnlich wie bei den Fotokabinen in Bahnhöfen.
Nächstes Jahr am Römerberg oder am Museumsufer
Zum Abschluss gab es ein Straßenfest vor der Friedenskirche, bei dem die Fotos als gemeinsames Portrait der Gallus-Bewohnerinnen und -Bewohner an der Außenwand der Box präsentiert wurden.
Dass das „MMF“ keinen festen Standort hat, sondern sich durch Frankfurt bewegt und Menschen dort aufsucht, wo sie sich aufhalten, gehört zum Konzept. Ansprechen und einbeziehen will die Künstlerin ganz unterschiedliche Menschen: Bewohner, Besucherinnen, Konsumenten, Menschen, die zur Arbeit gehen.
Als Nächstes will sie im kommenden Jahr „etwas Gegensätzliches tun“ und an einen Ort gehen, „wo sich viele Menschen, die nur kurze Zeit dort sind, bewegen“ – anders als im eher „zusammengeschweißten“ Gallus.
„Vielleicht reise ich ans Museumsufer oder an den Römerberg, in ein Gebiet, wo es viele Touristen gibt“, sagt Wünschmann. Auch die konkrete Aktion wird dann eine andere sein, „vielleicht ein Andenken-Museum“.
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