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Von – 25. September 2013

Preungesheim: Alt und Neu zusammenbringen

„Die Mischung aus Alt und Neu ist bezeichnend für die Kreuzgemeinde“, sagt Pfarrer Hans Hofmann. Mit dem Neubaugebiet am Frankfurter Bogen hat die Gemeinde in Preungesheim viel Zuwachs bekommen.

Bringen alte und neue Gemeindemitglieder zusammen: Pfarrer Hans Hofmann und die stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstandes, Marie-Luise Raab, vor der Kreuzkirche. Foto: Rolf Oeser

Bringen alte und neue Gemeindemitglieder zusammen: Pfarrer Hans Hofmann und die stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstandes, Marie-Luise Raab, vor der Kreuzkirche. Foto: Rolf Oeser

Preungesheim wird 722 zum ersten Mal urkundlich erwähnt: als „Bruningensheim“, was so viel bedeutet wie „Heim des Bruno“. Etwa genauso alt sind die ersten Fundamente der Kreuzkirche, wie archäologische Ausgrabungen gezeigt haben. An der Ostwand der Kirche sind noch zwei künstlerisch wertvolle Wandmalereien enthalten. Sie stammen aus dem 13. Jahrhundert und wurden erst 1997 wieder entdeckt und restauriert.

Doch nicht alles in der Kirche ist historisch: Zurzeit wird der Altarbereich nach einem Entwurf der Nürnberger Künstlerin Meide Büdel völlig neu gestaltet. Das Ensemble, bestehend aus einem Altar aus schwarzem Stahl, einem Edelstahl-Kreuz und einem Lesepult, wird voraussichtlich Ende Oktober fertig installiert sein.

„Die Mischung aus Alt und Neu ist bezeichnend für die Kreuzgemeinde“, sagt Pfarrer Hans Hofmann. So gibt es einerseits alteingesessene Preungesheimer Familien, die sich oft seit Generationen untereinander kennen, andererseits aber auch die neu Zugezogenen aus dem Apfelviertel. Mit dem Neubaugebiet am Frankfurter Bogen hat die Kreuzgemeinde viel Zuwachs bekommen: Vor zehn Jahren waren es noch 1650 Gemeindemitglieder, jetzt gehören schon 2000 Menschen dazu. Es sind überwiegend mittelständische Familien hierher gezogen, viele von ihnen lassen ihre Kinder taufen. Wie sehr sich die Struktur des Stadtteils in den vergangenen Jahrzehnten gewandelt hat, zeigt auch die Tatsache, dass es heute nur noch einen Bauernhof hier gibt – noch in den 1960er Jahren war Landwirtschaft ein verbreiteter Einkommenszweig.

Dass sich auch die neuen Gemeindemitglieder im Stadtteil und in der Gemeinde engagieren, freut Pfarrer Hofmann. „Sie haben zum Beispiel eine Malgruppe oder musikalische Aktivitäten ins Leben gerufen. Dabei lernt man sich kennen, und dann ergeben sich oft Gespräche über den Sinn des Lebens oder den Glauben.“

Kinder können entweder in die Kita in der Weinstraße in Alt-Preungesheim gehen oder in die vor fünf Jahren entstandene Kita in der Boskoopstraße, wo auch Schülerinnen und Schüler aus der benachbarten Liesel-Österreich-Schule betreut werden. Die Gemeindepädagogin Gaby Deibert-Dam macht zudem spezielle Angebote für Jugendliche.

Vor zwei Jahren gründete sich ein Kultur- und Geschichtsverein, in dem sich gleichermaßen alteingesessene und neuzugezogene Gemeindemitglieder engagieren. Hier entstand die Idee für ein Museum, das Preungesheimer Stadtteil- und Kirchengeschichte dokumentieren soll. Wenn alles nach Plan läuft, wird es im Frühjahr 2014 im Gemeindesaal des alten Pfarrhauses neben der Kirche eröffnet.

„Wir wollen, dass Alt und Neu in der Gemeinde Gemeinschaft und Geborgenheit, aber auch Offenheit und Toleranz erfahren“, sagt Hofmann. Mit den Nachbargemeinden Festeburg, Bethanien und Michaelis bildet die Kreuzgemeinde einen Planungsbezirk. Es sei eine sehr gute Zusammenarbeit. Und auch eine koreanische, eine tamilische und eine afrikanische Gemeinde feiern im Preungesheimer Gemeindehaus regelmäßig ihre Gottesdienste.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 25. September 2013 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .

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Stephanie von Selchow ist Redakteurin von "Evangelisches Frankfurt".