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Aktuell

Von – 1. September 2013

Christliches Wir-Gefühl

Reformationsjubiläum in Nied ökumenisch

Der Vorschlag, das Reformationsjubiläum 2017 zum Anlass zu nehmen, um für Nied einen ökumenischen „Fünfjahresplan“ zu entwickeln, kam von der katholischen Gemeinde. In einer immer säkularer werdenden Welt sei es wesentlich, gemeinsam als Christen sichtbar zu werden. Deshalb wollten sie ein christliches „Wir-Gefühl“ im Stadtteil schaffen, bekräftigten die evangelische Pfarrerin Charlotte von Winterfeld und ihr katholischer Kollege Rolf Glaser bei einer gemeinsamen Pressekonferenz.

Luther habe dem Volk „auf’s Maul geschaut“ und mit seiner Übersetzung ins Deutsche dafür gesorgt, dass die Bibel allgemein zugänglich wurde, sagte von Winterfeld. „Auch uns interessiert, was Menschen heute bewegt, wie sie sich orientieren, worin sie den Sinn des Lebens sehen – ob evangelisch, katholisch oder anderen Glaubens.“ Auch die katholische Kirche wisse, dass die Kirche sich ständig reformieren müsse, erklärte Glaser. „Wir hoffen, dass der neue Papst genug Zeit hat, um Reformen auf den Weg zu bringen.“

Ein gemeinsames Gemeindefest wird am Sonntag, 8. September in der katholischen Sankt Markus-Kirche gefeiert, und im Advent tauschen die Pfarrleute ihre Kanzeln und predigen vor der jeweils anderen Gemeinde zum Thema „Toleranz“. So heißt auch das Motto einer Plakataktion mit Bannern an den Kirchen in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), die „Toleranz“ als Jahresthema für 2013 gewählt hat. Auch das EKD-Thema für 2014, „Reformation, Macht, Politik“, soll in Nied aufgegriffen werden. Für die folgenden Jahre bis 2017 gibt es erste Ideen. So könnte ein gemeinsames Magazin an alle christlichen Haushalte geschickt werden, auch Aktionen in Kitas und Schulen soll es geben.

Ökumene hat in Nied eine lange Tradition. Über siebzig Jahre lang diente die heute evangelische Christuskirche als „Simultankirche“, das heißt, sie wurde von der evangelischen und der katholischen Gemeinde gemeinsam benutzt. 1907 zog die katholische Gemeinde dann in ihre eigene Kirche um.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 1. September 2013 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .

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Stephanie von Selchow ist Redakteurin von "Evangelisches Frankfurt".