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Von – 9. September 2013

Groß werden ganz ohne Gläschen

Stark nachgefragt von Müttern und Vätern: Die Evangelische Familienbildung bietet Kurse an für alle, die Babybrei selbst zubereiten wollen.

Foto: M.studio, fotolia.com

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Spaghetti Bolognese, fein püriert. Milchbrei mit Keksaroma. Apfel und Birne grob zermatscht, nicht ganz ohne Zuckerzusatz. Wer im Supermarkt an den Regalen mit den Babygläschen vorbeiläuft, staunt nicht schlecht. Eine enorme Vielfalt tut sich da auf, bis hin zu Spinat-Lachs-Reis-Pamps. Gläschen sind bequem. Deckel auf, Löffel rein. Was immer mehr Eltern jedoch verunsichert: Auch die Zutatenliste ist oft allzu vielfältig, selbst wenn die zerstampften Möhren von Hipp oder Alete als Bio ausgewiesen sind. Verstecken sich hinter der Zahlen-Buchstaben-Kombination Geschmacksverstärker? Braucht ein Grießbrei wirklich Zucker? Wieso ist fast überall Fleisch drin?

„Mütter und Väter stellen heutzutage viele Fragen, gesunde Ernährung ist ihnen wichtiger als noch vor wenigen Jahren“, hat Heike Nocken-Höpker beobachtet. Die Kursleiterin der Evangelischen Familienbildung bietet daher mit Kolleginnen alle zwei Monate den Kurs „Lecker, locker, leicht gekocht“ an. Dort lernen junge Eltern, wie sie Brei für ihre Babys selbst kochen können.

Denn wer Babynahrung eigenhändig und frisch zubereitet, weiß genau, was drin ist, und kann die Zutaten individuell zusammenstellen. Grundlage sind Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Manche Expertenratschläge sieht Nocken-Höpker aber auch kritisch: „Viele Kinderärzte empfehlen, Säuglingen ab fünf Monaten bereits Fleisch zu geben. Wir raten Eltern, damit noch zu warten.“

Getreidebreie verschiedener Geschmacksrichtungen stehen auf dem Programm, mit Obst gesüßt, dazu Gemüsemus jeglicher Couleur. Die Nachfrage boomt, berichtet Nocken-Höpker. „Mütter und Väter haben viel mehr gelesen als früher, sind aber unsicherer. In den 80er Jahren haben die meisten noch ganz selbstverständlich Gläschen gekauft.“ Dass das heute anders sei, hänge auch mit den vielen Lebensmittel-Skandalen zusammen: Mal ist von Giften im Deckel die Rede, mal von übersalzener Gläschenkost. „Viele Gläschenbreie sind außerdem nicht kalorienreich genug“, glaubt die Referentin.

Und so finden sich zu jedem Kurstermin acht Männer und Frauen mit Babys in den Sachsenhäuser Räumlichkeiten ein und stampfen und pürieren, was das Zeug hält: Pastinake, Möhre, Apfel, Banane, Getreide. „Das ist besser als jede Konserve. Und man muss sich ja klar machen: Jedes Gläschen ist eine Konserve.“

Der nächste Breikochkurs findet am Mittwoch, 18. September, von 10 bis 12 Uhr bei der Familienbildung, Darmstädter Landstraße 81, statt. Eine Anmeldung unter Telefon 069 60500411 oder an anmeldung.familienbildung@frankfurt-evangelisch.de ist erforderlich.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 9. September 2013 in der Rubrik Lebenslagen, erschienen in der Ausgabe , .

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Anne Lemhöfer interessiert sich als Journalistin und Autorin vor allem für die Themen Kultur, Freizeit und Gesellschaft: www.annelemhoefer.de.

Kommentare zu diesem Artikel

  • Gaby schrieb am 28. September 2013

    Die Erkenntmisse von heute sind die Irrtümer von morgen ! Ich habe drei groß gezogen mit Gläschen vom günstigen Preis ! Sie leben alle und sind gesund ! Doch wo wird nicht von diesen sogenannten Experten geraten und reingepfuscht?? Jeder muss dem anderen erzählen, was er wie und wo zu tun hat ! Sie glaubt, dass zu wenig Kalorien drin sind? Man glaubt dies man glaubt das ! Ich hab mich auf mich selbst verlassen und die Kids der 80er sind heute erwachsen!