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Von – 10. Oktober 2013

„Kaum zu glauben“

Neues Projekt trägt Wissen über Religion in Schulen

Ab diesem Schuljahr sollen Schülerinnen und Schüler in Frankfurt stärker für die Auswirkungen von religiöser Diskriminierung sensibilisiert werden. „Kaum zu glauben – Religionen im Gespräch“ lautet der Name eines Projekts, das Workshops für Schulklassen und Fortbildungen für Lehrkräfte umfasst. Träger sind die Bildungsstätte Anne Frank, der Rat der Religionen, das Haus am Dom sowie die Herbert-Quandt-Stiftung. Für die nächsten beiden Jahre fließen dafür insgesamt 64 000 Euro.

In den Workshops analysieren die Schülerinnen und Schüler zum Beispiel, wie Religionen in den Medien dargestellt werden. Lehrerinnen und Lehrer werden dafür ausgebildet, mit der Religiosität von Kindern und Jugendlichen umzugehen, wie Projektleiterin Saba Nur Cheema von der Bildungsstätte Anne Frank bei der Vorstellung des Projekts im September erläuterte.

Für manche Lehrkräfte spiele Religion in ihrem eigenen Leben keine Rolle mehr, sagte Joachim Valentin, der Direktor des Hauses am Dom. Hier könne der Rat der Religionen viel mit Informationen beitragen, betonte dessen Vorsitzender Khushwant Singh. „Viele Lehrer kennen gerade die kleineren Religionen gar nicht.“

Die bisherige Erfahrung zeige, dass allein durch einen Dialog bereits die Bereitschaft zum Kompromiss wachse, sagte Nur Cheema. Viele Konflikte, die sich an religiösen Fragen entzündeten, seien „pseudoreligiös“. Dass einige muslimische Mädchen nicht am Schwimmunterricht teilnehmen wollten, sei zum Beispiel kein religiöses Problem, sondern eher auf individuelle Moralvorstellungen zurückzuführen.

Die Bildungsstätte Anne Frank bietet die Module außerhalb des Lehrplans an, etwa für Projekt- oder Exkursionstage. Das Projekt ist zunächst auf zwei Jahre angelegt und soll pro Jahr bis zu 2000 Jugendliche erreichen.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 10. Oktober 2013 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .

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Dr. Antje Schrupp ist geschäftsführende Redakteurin von Evangelisches Frankfurt. Die Journalistin und Politikwissenschaftlerin bloggt auch unter www.antjeschrupp.com.